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21.3.2024

 

 

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Der Blutfettsenker Cerivastatin  (Lipobay ®  , Baycol ® Bayer AG) wurde vom Markt genommen

Alle jetzt diskutierten Nebenwirkungen waren und sind Betroffenen und Ärzten lange bekannt, da sie in den Produkt-Beipackzetteln ausführlich und ohne Beschönigung  beschrieben sind. Die wissenschaftliche Datenlage hat die  1997 erfolgte Zulassung von Cerivastatin eigentlich nicht gerechtfertigt.

 

kommentierende Anmerkung  von  Dr. med. Jochen H. Kubitschek

 


Liebe Nutzer des Info-Netzwerks Medizin 2000,
viele Besucher unserer Websites haben sich in den vergangenen Tagen aufgrund persönlicher Betroffenheit mit Fragen zur Marktrücknahme von Lipobay ® , Baycol ®  (Cerivastatin) an uns gewandt. Gerne informieren wir als firmenneutrales Internet-Medizinportal die Informationssuchenden und gehen auch auf individuelle Sorgen ein. Wir werden diese Stellungnahme weiter aktualisieren.

Die Bayer AG hat den viel verwendeten Blutfettsenker Lipobay ® , Baycol ®  (Cerivastatin) aufgrund der abermals ins Bewusstsein gerückten möglichen lebensbedrohlichen Nebenwirkungen des Medikaments  freiwillig vom Markt genommen. Das Unternehmen hat der Öffentlichkeit mit dieser  Vorsichtsmassnahme Verantwortungsbewusstsein signalisieren wollen.

Doch ist diese überstürzt wirkende Notfallmaßnahme aus medizinischer Sicht tatsächlich erforderlich gewesen ? Stimmen die Relationen zwischen der drohenden medizinischen Gefahr und den chaotisch erscheinenden Schutzmassnahmen?  Ist die geradezu hysterisch anmutende Aufregung um Lipobay ®  rational begründet ?

Wir vom Info-Netzwerk Medizin 2000 haben unsere Zweifel an der Darstellung und Bewertung der Vorgänge in der Öffentlichkeit und können die ganze Aufregung daher aufgrund der bisher bekannten Fakten nicht so recht nachvollziehen- obgleich man natürlich nie ausschließen kann, dass nach und nach weitere Informationen bekannt werden, die ein völlig anderes Licht auf die Vorgänge werfen.

Ganz sicher ist die Behauptung es handele sich um einen zweiten "Contergan-Skandal" medizinisch in keiner Weise begründet und daher unsinnig.

Zuerst möchten wir Ihnen die entscheidende erste Presseerklärung vorstellen, mit der die Bayer AG die deutschsprachigen Medien über die Marktrücknahme von  Lipobay ® , Baycol ®  informiert hatte:




Bayer setzt die Vermarktung des Cholesterinsenkers
Baycol/Lipobay aus




Leverkusen - Bayer setzt mit sofortiger Wirkung weltweit mit Ausnahme von Japan die Vermarktung  sämtlicher Dosierungen des Cholesterinsenkers mit dem Markennamen Baycol bzw. Lipobay (Wirkstoff  Cerivastatin) aus und wird die im Markt befindliche Ware  zurücknehmen. 

Grund für diese freiwillige Maßnahme sind vermehrte  Nebenwirkungsmeldungen über Muskelschwäche  (Rhabdomyolyse) insbesondere bei Patienten, die trotz
einer Kontraindikation und Warnhinweisen gleichzeitig  den Wirkstoff Gemfibrozil erhielten. Japan ist hiervon  nicht betroffen, weil Gemfibrozil dort nicht im Handel ist.

"Wir haben uns im Interesse der Patientensicherheit zu  diesem Schritt entschlossen. In den kommenden Monaten werden wir unsere Untersuchungen fortsetzen, um das  Nutzen/ Risikoverhältnis von Cerivastatin zu bewerten", erklärt Dr. David Ebsworth, der Leiter des Bayer-Geschäftsbereiches Pharma. Bayer wird vor einer  eventuellen Neuaufnahme der Vermarktung von
Dosierungen von Baycol/Lipobay mit den zuständigen  Behörden das weitere Vorgehen klären.

 



Sie sehen, dass ursprünglich nach Ansicht der Bayer AG in erster Linie nicht Lipobay ® , Baycol ® /Cerivastatin das "eigentliche" medizinische  Problem darstellt, sondern die nicht empfohlene kombinierte Einnahme mit einem anderen Blutfettsenker (Gemfibrocil). Japanische Patienten waren daher vorerst von der Marktrücknahme von Lipobay ® , Baycol ®  nicht betroffen,  da dort Gemfibrocil nicht zugelassen ist.  Mittlerweile (23.8.2001)  wurde Cerivastatin auch in Japan vom Markt genommen.

Ohnehin wurde die von Bayer publizierte Ansicht von kritischen Marktbeobachtern nicht geteilt. Diese verwiesen schon früh unter anderem darauf, dass nur 12 der ursprünglich bekannt gewordenen 31 US-Toten die gefährliche Wirkstoff-Kombination eingenommen haben. Die anderen verstorbenen Patienten bekamen Cerivastatin als Monotherapie - also ohne gleichzeitige Gabe eines zweiten Blutfettsenkers. 

Offenbar kommt es also nicht auf die kombinierte Anwendung mehrerer Substanzen an, sondern mehr auf die Menge des eingenommenen Cerivastatins.

Alle in den USA verstorbenen Patienten sollen die Substanz in einer Maximaldosierung von 0.8 mg erhalten haben. In Deutschland liegt aber die höchste zugelassene Dosierung bei 0.4 mg. täglich.  Es wird seit einiger Zeit von Pharmakologen und erfahrenen Klinikern angeraten, die Cerivastatin-Therapie mit 0.1 mg zu beginnen und die Dosis nur langsam und unter strengen Kontrollen weiter auf maximal 0.4 mg zu steigern.

In Deutschland wurden bisher 91 Zwischenfälle mit Cerivastatin gemeldet - davon verliefen lediglich 7 tödlich. Ein noch nicht bewiesener, ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Cerivastatin  soll bei 3 Patienten bestehen.

Die meisten der den deutschen Kontrollbehörden wegen Nebenwirkungen aufgefallenen Patienten hatten Cerivastatin als blutfettsenkende Monotherapie bekommen.

Sachverständige Ärzte wiesen beispielsweise in der "Ärzte Zeitung" darauf hin, dass die beobachteten Fälle von Zersetzung der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) bei richtigerund früher Diagnosestellung relativ leicht mit den üblichen harntreibenden Substanzen zu behandeln sind - selbst wenn es aber trotz der schnellen Behandlung der Muskelschäden zu einem akuten Nierenversagen kommen sollte,  liegt das Sterberisiko bei unter 10%.

Die jetzt in der Öffentlichkeit so aufgeregt diskutierten Vorfälle stellen für Pharmakologen also in keiner Weise eine Überraschung dar. Aus unserer Sicht ist derzeit auch kein "Arzneimittel-Skandal"  zu erkennen. Skandalös ist bestenfalls die Trägheit mit der die Zulassungsbehörden auf die Ihnen unter anderem auch von der Bayer AG mitgeteilten Fakten reagiert haben
(Link zur Presseerklärung der Bayer AG).

Außerdem könnte man vielleicht in der Zulassungsprozedur einen "Skandal" erkennen: die großen klinischen Studien (4S,CARE, WOS und LIPID), die die Basis der Therapie mit Statinen (CSE-Hemmer) darstellen,  wurden ausschließlich mit den früher entwickelten und zugelassenen Statinen der Konkurrenz durchgeführt. Dies ist unverständlich, da es längst bekannt ist, dass zur gleichen Substanzfamilie gehörende Wirkstoffe im Körper unterschiedlich verstoffwechselt werden. Bei den Statinen ist es beispielsweise so, dass bei keinem anderen Produkt ein so hoher Anteil im Blut zirkuliert wie bei Cerivastatin (40%). Gelangt das Statin aber nicht mit dem Blut zur Muskulatur,  dann kann es die Muskelfasern auch nicht zerstören. 

Alle derzeit verfügbaren Statine wurden von den zuständigen Behörden zugelassen bzw. im Markt belassen,  obgleich die in seltenen Fällen drohenden Nebenwirkungen wie Rhabdomyolyse bekannt sind bzw. waren.

Die offenbar bei allen Statinen mehr oder weniger drohende Gefahr der Muskelerkrankung Rhabdomyolyse ist somit schon lange bekannt  und wird insbesondere auch im Beipackzettel von Lipobay ® deutlich  beschrieben "Kombination mit Gemfibrocil nicht empfohlen. Erhebliches Risiko einer Rhabdomyolyse." 

Weiter wird unter "Hinweise" ausgeführt: ".....vermutete oder diagnostizierte Myopathie (Muskelerkrankung) oder Rhabdomyolyse (Muskelaufloesung)  Lipobay ® , Baycol ®   absetzen".

Bei den anderen in Deutschland zugelassenen Statinen wird die seltene Nebenwirkung Rhabdomyolyse meist auch im Beipackzettel beschrieben - gleichzeitig mit zahlreichen anderen bedrohlichen Nebenwirkungen. Da die Beipackzettel auch der Information der Patienten dienen, sind also auch diese über drohende Nebenwirkungen wie Rhabdomyolyse, allergischer Schock und Leberentzündungen informiert.

Das pharmakritische Arznei Telegramm listete bereits im März 2001 folgende Verdachtsfälle auf:

 

Cerivastatin

46

Simvastatin

24

Lovastatin

 12

Atorvastati

11

Fluvastatin

6

Pravastatin

5

Da einige der anderen Statine deutlich häufiger verordnet werden als Cerivastatin, ist in der Tat der Verdacht begründet, dass diese Substanz deutlich mehr gefährliche  Nebenwirkungen verursacht als die Produkte der Mitbewerber.

Wenn Patienten den Beipackzettel nicht lesen oder nicht beachten bzw. die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen nicht mit einem sachkundigen Arzt diskutieren, dann begeben sie sich in eine Gefahr die man beispielsweise mit dem bewussten fahren in einem Auto mit defekten Bremsleitungen vergleichen kann. Der oft propagierte "mündige Patient" ist nun einmal faktisch "Herr der Therapie".

Außerdem muss man sich verdeutlichen, dass die bisher in den USA und in Deutschland zusammengetragenen Todesfälle (bei weltweit rund 6 Millionen Anwendern - 500.000 davon in Deutschland) lediglich im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme von Lipobay ® , Baycol ®   aufgetreten sind - ein ursächlicher Zusammenhang wird von den Experten zwar in einigen Fällen vermutet (oder ist sogar wahrscheinlich) - er ist aber  derzeit noch nicht wissenschaftlich bewiesen. 

Mit großer Wahrscheinlichkeit haben die verstorbenen Patienten nämlich (parallel zu den verordneten Blutfettsenkern ) auch andere Medikamente eingenommen,  die theoretisch ebenfalls an der Entstehung gefährlicher Komplikation (z.B. Rhabdomyolyse) zumindest beteiligt gewesen sein könnten. Die Medizingeschichte ist derart voll von Fehlinterpretationen  - auch auf höchster wissenschaftlicher Ebene - dass hier eine gesunde Skepsis angebracht ist. Dies um so mehr, wenn man die vergleichsweise niedrige Zahl der angeblichen Lipobay-Opfer betrachtet.

Auch in Deutschland sind derzeit  verschiedene andere Lipidsenker aus der Substanzfamilie der sog. Statine (CSE-Hemmer) verfügbar - wie z.B. Simvastatin / Zocor ®  MSD, Denan ®  Boehringer Ingelheim, Lovastatin / Mevinacor ®  MSD, Pravastatin / Liprevil ®  Bristol-Myeres Squibb, Pravasin protect ®  Bristol-Myers Squibb und Mevalotin ®  von Sankyo.

Alle diese Substanzen eignen sich prinzipiell für den Ersatz von Lipobay ® , Baycol ®   / Cerivastatin.

Im Zusammenhang mit dem Statin Pravastin (Pravasin ® protect)  weist Bristol-Myers Squibb beispielsweise darauf hin, dass bei diesem Statin der Abbau des Wirkstoffs in der Leber auf anderen Stoffwechselbahnen erfolgt als beim Cerivastatin. Dadurch sollen gefürchteten Nebenwirkungen wie beispielsweise Rhabdomyolyse extrem selten vorkommen. Die bisher vorliegenden Statistiken untermauern diese Aussage.


Das individuelle Verhalten von Betroffenen und ihren Ärzten sollte sich in der Zukunft Tagen ausschließlich auf logische, medizinische  Überlegungen und nicht auf irrationale Panikreaktionen stützen. Ich kann bei Abwägung der bekannten Fakten keinerlei Grund für die zu beobachtenden Überreaktionen erkennen, da nur eingetreten ist, was allgemeines medizinisches Wissen ist. Nebenwirkungen die im Beipackzettel so herausgehoben werden treten natürlich gelegentlich  auch ein - sonst gäbe es keinen Grund im Beipackzettel zu warnen.

Was kann man unter einem hohen Cholesterinspiegel leidenden Patienten derzeit empfehlen? 

Handelt es sich bei der Einnahme eines Statins um eine eher "kosmetische" Therapiemaßnahme bei leicht bis mittelgradig erhöhten Cholesterinwerten  - bei ansonsten niedrigem Herz-Kreislaufrisiko (niedriger Blutdruck, Nichtraucher, Sportler etc.) -  dann würde ich einem meiner Patienten derzeit kein Statin empfehlen.


Diese Zurückhaltung ist  übrigens auch dann sinnvoll, wenn der vorgegebene Zielwert des "bösen" LDL-Cholesterins  durch die Einnahme des Statins ohnehin nicht erreicht werden konnte. Bei einer nicht effektiven Therapie sollte man keinerlei Zusatzrisiken eingehen seien sie auch noch so klein.   Leicht erhöhte Cholesterinwerte sprechen außerdem meist gut auf eine blutfettsenkende Diät an.

Liegt bei einem  Patienten hingegen ein hohes allgemeines  Herz-Kreislauf- bzw. Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko vor (Risikofaktoren sind unter anderem Bewegungsarmut, angeborene Hypercholesterinaemie,  frühere Herzinfarkte,  Übergewicht, Rauchen, hoher Homocysteinblutspiegel, Zuckerkrankheit und/oder hoher Blutdruck), dann würde ich bei einem Patienten das Statin Cerivastatin beispielsweise durch  Pravastatin  ersetzen  - unter strikter Beachtung der jeweiligen Packungsbeilage,  bzw. der vom Hersteller gegebenen Therapieempfehlungen.

Der wichtigste Punkt der bei allen Überlegungen beachtet werden sollte: das Risiko an einem Herzinfarkt zu sterben ist  insbesondere bei Patienten mit mehreren vorhandenen Risikofaktoren oder früher durchgemachten Infarkten sehr viel größer als das Risiko an einer doch extrem selten zu beobachtenden  Nebenwirkung eines Statins zu sterben.............

Wenn also ein drastisch erhöhter Cholesterinspiegel beim  gleichzeitigem Vorliegen mehrerer zusätzlicher Risikofaktoren nur durch Verordnung eines Statins abgesenkt werden kann (und nicht auf eine Diät oder ein anderes Medikament anspricht), dann kann  die weitere Einnahme eines Lipidsenkers aus der Familie der Statine aufgrund einer rationalen Risikoabwägung weiter empfohlen werden.


Grundsätzlich sollte jeder betroffene Patient dieses aktuelle Problem mit seinem Hausarzt /Kardiologen besprechen,  der das  derzeitige individuelle Herz-Kreislauf-Risikoprofil aufgrund der Ergebnisse zahlreicher wissenschaftlicher Studien zutreffend beurteilen kann.

Die bisher in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen Todesfälle stellen im Vergleich zu anderen Risiken kein hohes Gefährdungspotential dar.

Es gibt Hunderte von auch in Deutschland viel verordneten Medikamenten, deren Beipackzettel zum Teil eine ganze Reihe von potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen  auflisten. Man sollte diese potentiellen Risiken sinnvoller Weise immer in direkte rechnerische Beziehung  zum lebensrettenden Nutzen setzen der von der jeweiligen Therapie ausgeht.

Ein rationales Abwägen von Nutzen und Risiko ist auch in anderen Lebensbereichen durchaus üblich: so wäre es beispielsweise unsinnig, Airbags zu verbieten, nur weil gelegentlich eine ungeplante Entfaltung der ansonsten lebensrettenden technischen Schutzeinrichtung menschliches Lebens gefährdet. Und niemand fordert ernsthaft die Einstellung des Luftverkehrs/Bahnverkehrs nur weil gelegentlich ein Flugzeug abstürzt bzw. ein Zug entgleist. Es werden nicht einmal die Straßentunnel geschlossen, obgleich sie sich in der letzten Zeit immer wieder als Todesfallen erwiesen haben.

Nach den bisher bekannt gewordenen Fakten zu Lipobay ® , Baycol ®  erscheint die nahezu hysterische Reaktion der Öffentlichkeit / der Medien auf die beschriebenen  Nebenwirkungen  - insbesondere im Vergleich zu den zahlreichen wesentlich größeren Risiken des täglichen Lebens die von der Gesellschaft geradezu stoisch akzeptiert werden (Straßenverkehr, Rauchen, Alkohol etc.)  - überzogen und irrational. Dieser unserer von Anfang an vertretenen Ansicht schließt sich auch der Chefredakteur der Ärzte Zeitung, Hagen Rudolph, an in dem er für seinen Artikel die Überschrift "War der CSE-Hemmer denn überhaupt gefährlich?" (27.8.2001) wählt.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die im renommierten New England Journal of Medicine publizierte Studie zur Gefährlichkeit der frei verkäuflichen Schmerzmittel von ASS-Typ (Acetylsalicylsäure).  Wenn man dieser Studie glauben kann - und nichts spricht dafür, dass die Gefahren übertrieben werden - sterben allein in den USA pro Jahr (!) mehr als 16.000 Menschen an den Nebenwirkungen dieser freiverkäuflichen sog. nicht-steriodalen Entzündungshemmern /Analgetika.

War die Marktrücknahme von Lipobay gerechtfertigt oder sogar zwingend?

Nach den mittlerweile bekannt gewordenen Fakten drängt sich mir heute die Meinung auf, dass die Zulassung von  Cerivastatin übereilt erfolgt ist. Man kann sich eben nicht blind auf Studien verlassen, die mit ähnlichen (aber nicht identischen Substanzen)  durchgeführt wurden. Die Zulassungsbehörden hätten unbedingt auf die Durchführung größerer Therapiestudien unter Einschluss von mehr Patienten bestehen müssen. Außerdem wurde der hohe Anteil der im Blutkreislauf zirkulierenden Substanz (40%) aufgrund eines Irrtums von der Bayer AG als Vorteil von Cerivastatin interpretiert und nicht als gravierender Nachteil (zitiert nach Professor Ulrich Schwabe in Focus).

Spätestens wenn das geringere Gefahrenpotential anderer Statine wie Pravasin  wissenschaftlich einwandfrei belegt ist, hat Cerivastatin seine Daseinsberechtigung als Blutfettsenker endgültig verspielt. Bis dahin ist das Ruhen der Zulassung vermutlich eine angemessene Vorgehensweise.

Wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten liegen die Ursachen des angeblichen Arzneimittel "Skandals" bei der in der Art einer Laienspielgruppe agierenden Zulassungsbehörden und weniger bei den in der Öffentlichkeit "angeklagten" Arzneimittelproduzenten.

Eine ausgewogenere Auffassung wird nunmehr sogar von der Aufsichtsbehörde öffentlich geäußert. Der Leiter der Instituts für Arzneimittelsicherheit und Medizinprodukte (BfArM) Harald G. Schweim  sagte gegenüber DPA, dass in Deutschland nicht von einem Arzneimittelskandal gesprochen werden kann. Die amerikanischen Ärzte haben Cerivastatin zu hoch dosiert und ihre Patienten über 65 nicht ausreichend überwacht, deren Nieren die bei Rhabdomyolyse entstehenden Zelltrümmer nicht mehr optimal ausscheiden können.


Hinweis: die Betroffenen und ihre Ärzte sollten alle über ein beliebiges Print- oder Internetmedium erteilten medizinischen Ratschläge mit gesunder Skepsis betrachten, da bekanntlich nur der persönliche und vertrauensvolle Arzt/Patientenkontakt die Grundlage einer verantwortungsbewussten ärztlicher Tätigkeit sein kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

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(13.12.2009)