Krebstherapie:
Behandlung des Fatigue-Syndroms mit Mistelextrakt
Eine
am schwedischen Karolinska Institut durchgeführte Einzelfall-Analyse
zeigt, dass die Anwendung eines Mistelextrakts bei einer Brustkrebs-Patientin
die Symptome des schwer zu behandelnden Erschöpfungs-Syndrom
dosisabhängig gebessert hat.
Insbesondere
das im Zusammenhang mit Krebserkrankungen
zu beobachtende Erschöpfungs-Syndrom (Fatigue-Syndrom) beeinträchtigt
die Lebensqualität der Patienten sehr.
Zwar gibt es verschiedene Therapieansätze, doch deren Wirkung
ist umstritten und oft sehr unbefriedigend. Aufgrund dieser frustrierenden
Tatsache besteht bei Patienten und Ärzten gleichermaßen
ein großer objektiver und subjektiver Bedarf an nebenwirkungsarmen,
alternativen Therapieverfahren die in der Lage sind die Lebensqualität
der oft verzweifelten Kranken nachhaltig zu verbessern. Immer
häufiger werden in diesem Zusammenhang Mistelextrakte eingesetzt.
Obgleich
es in der letzten Zeit relativ viele Studien gibt, die sich mit
dem Nutzeffekt einer Mistel-Therapie auseinandersetzen, wurde
der Einfluss auf das Fatigue-Syndrom bisher nicht separat
analysiert. Aus diesem Grund traf die hier vorgestellte
schwedische Einzelfall-Studie bei Experten auf großes Interesse. Die
Autoren der unter anderem am renommierten Stockholmer Karolinska
Institut durchgeführten und im renommierten Fachblatt "Cases
Journal" publizierten Untersuchung begleiteten über
zweieinhalb Jahre eine 36 Jahre alte Brustkrebs-Patientin und
setzten die mehrmals wechselnde Dosierung des verwendeten Mistelextrakts
in Beziehung zu dem Einfluss der Dosierung auf die Veränderungen
der Ausprägung des Fatigue-Syndroms.
Obgleich Einzelfälle
normalerweise aus Expertensicht wenig über die Effizienz
einer Therapie aussagen können, stellt dieser spezielle Fall
aus Sicht der Autoren einen Sonderfall dar. Die Ärzte
waren nämlich in der Lage den Zusammenhang zwischen der jeweiligen
Dosierung des eingesetzten Mistelextrakts und der Besserung, bzw.,
Verschlechterung der Symptome des Fatigue-Syndroms zeitnah zu
registrieren und wissenschaftlich auszuwerten.
Dabei
zeigte sich, dass eine Erhöhung der Dosierung des Mistelextrakts
regelmäßig zu einer Besserung des Fatigue-Syndroms
führte. Wurde die Dosierung dagegen von der Patientin herabgesetzt,
oder wurde die Anwendung des Mistelextrakts zeitweise ganz unterbrochen,
so verstärkten sich die Symptome des Erschöpfungs-Syndroms
parallel dazu und die Lebensqualität nahm deutlich ab.
Die
Autoren kamen daher zu dem Schluss, dass der eingesetzte Mistelextrakt
einen dosisabhängigen positiven Einfluss auf das Fatigue-Syndrom
hat und empfahlen zur weiteren Abklärung dieser Beobachtung
größere klinische Studien.
Informationen
zum Thema Fatigue-Syndrom finden Sie in der kostenlosen
online Enzyklopädie Wikipedia
hier
Informationen zum Thema Misteltherapie
bei Brustkrebs finden Sie
hier und
hier
Die
vollständige kostenlose englischsprachige Version dieser Studie
(vorläufige PDF-Datei) können Sie
hier ansehen und herunterladen.
ABSTRACT
Titel: Mistletoe treatment in cancer-related fatigue: a case report.
Autor(en): Wode K, Schneider T, Lundberg I, Kienle GS
Journal: Cases J. 2009 Jan 22; [Epub ahead of print]
Cancer-related fatigue (CRF) is a major and very common disabling
condition in cancer patients. Treatment options do exist but have
limited therapeutic effects. Mistletoe extracts are widely-used
complementary cancer treatments whose possible impact on CRF has
not been investigated in detail. A 36-year-old Swedish woman with
a 10-year history of recurrent breast cancer, suffering from severe
CRF, started complementary cancer treatment with mistletoe extracts.
Over two and a half years a correspondence was observed between
the intensity of mistletoe therapy and the fatigue.
Mistletoe extracts seemed to have a beneficial, dose-dependent
effect on CRF. Although such effect has also been noted in clinical
studies, it has never been the subject of detailed investigation.
More research should clarify these observations.
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