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Ausbildung zum Notarzt - Sich qualifizieren,
um Leben zu retten
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für Ärztinnen und Ärzte
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Ausbildung
zum Notarzt - Sich qualifizieren, um Leben
zu retten
Mindestens zweieinhalb Jahre Berufserfahrung
muss ein Arzt mitbringen, bevor er die Zusatzbezeichnung
Arzt für Notfallmedizin beantragen kann.
Davon sind mindestens sechs Monate Erfahrung
mit Notfällen nachzuweisen. Weitere Voraussetzungen
sind eine 80-stündige Fortbildung, zu
deren Inhalt es ein Kursbuch der
Bundesärztekammer gibt, und ausreichend
Einsatzpraxis. Die Zusatzbezeichnung ersetzt
nach und nach den bisherigen Fachkundenachweis
Rettungsdienst. Nur wer diese Voraussetzungen
erfüllt, kann sich am Notdienst der Rettungsdienststandorte
beteiligen.
Manchmal können wir wirklich Leben
retten das ist für Dr. Dieter
Stratmann die wichtigste Motivation für
seine Tätigkeit als Notarzt. Zugleich
beschreibt dieser Satz die wesentliche Aufgabe
von Notärzten: Verletzte oder schwer
Erkrankte außer Lebensgefahr zu bringen.
Der Notarzt ist dafür verantwortlich,
dass deren Zustand möglichst so lange
stabilisiert wird, bis eine weitere Versorgung
in einem Krankenhaus gewährleistet ist.
Wer
diese Tätigkeit ausüben will, muss
die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
erwerben. Dazu ist eine mindestens 30-monatige
klinische Tätigkeit Voraussetzung. Davon
sind sechs Monate Weiterbildung in Intensivmedizin,
Anästhesiologie oder in der Notfallaufnahme,
80 Kursstunden und anschließend 50 Einsätze
im Notarztwagen oder Rettungshubschrauber
zu absolvieren.
Das
sieht die (Muster-)Weiterbildungsordnung Notfallmedizin
vor, die im Jahr 2004 von der Konsensuskonferenz
der Bundesärztekammer verabschiedet wurde.
Die Aufnahme der Notfallmedizin in die Weiterbildungsordnung
ersetzt nach und nach den Fachkundenachweis
Rettungsdienst, der früher Zugangsvoraussetzung
für die Tätigkeit als Notarzt war.
Bezüglich der Übergangsbestimmungen
gibt die zuständige Ärztekammer
Auskunft.
Die
Kursinhalte der 80-stündigen Fortbildung
sind von der Bundesärztekammer im Kursbuch
Notfallmedizin folgendermaßen
festgelegt worden (Auszug):
Grundlagen
und Basisversorgung (u. a. Rechtliches, Luftrettung,
Taktisches Vorgehen, Fahrzeuge)
Airway-Management, Reanimation
Kardiale Notfälle (u. a. EKG-Praktikum)
Weitere internistische Notfälle (u. a.
respiratorische, gastrointestinale und Stoffwechsel-Notfälle)
Neurologische, psychiatrische und psychosoziale
Notfälle
Traumatologie (u. a. Polytrauma, Stromunfälle,
Beinahe-Ertrinken)
Notfälle aus der Augenheilkunde, Urologie,
Gynäkologie und Kinderheilkunde
Massenanfall Verletzter oder akut Erkrankter,
Sichtung.
Weitere Voraussetzungen für einen Einsatz
als Notarzt im Rettungsdienst ist die im Führerschein
eingetragene Erlaubnis für Fahrzeuge
mit Sonderwarneinrichtungen (Blaulicht).
Ferner müssen Notärzte als aktive
Teilnehmer am Sprechfunk die Sprechfunkberechtigung
für Behörden und Organisationen
mit Sicherheitsaufgaben (BOS) erwerben.
Dies ist in einigen Bundesländern bereits
dann erforderlich, wenn die Funkgespräche
lediglich mitgehört werden. Die entsprechende
Ausbildung wird von den Rettungsdiensten angeboten,
dauert zwei Wochenenden und schließt
mit einer schriftlichen und mündlichen
Prüfung ab.
Auch
persönliche Eigenschaften gehören
zum Berufsprofil eines Notarztes: die Kompetenz,
rasch und ohne langwierige Diagnostik Entscheidungen
zu treffen und die Grenzen seiner Möglichkeiten
richtig einzuschätzen. Unbedingt erforderlich
ist auch eine stabile Psyche. Denn ein Notarzt
gerät immer wieder in Situationen, die
extrem belastend sein können. Er muss
es verkraften, nach einem Verkehrsunfall einen
Motorradfahrer zu versorgen, der ein Bein
verloren hat - und keine zwei Stunden später
von einer Feuerwehrdrehleiter aus einen Menschen
davon abzubringen, seinem Leben durch einen
Sprung in die Tiefe ein Ende zu setzen. Solche
Extremsituationen sind selten, aber auch dann
muss ein Notarzt professionell agieren und
doch die notwendige Empathie bewahren, die
ebenso zu seinem Beruf gehört.
Viele
Ärzte für Notfallmedizin sind zugleich
Internisten, Chirurgen und/oder Allgemeinmediziner.
Die meisten sind in einem Krankenhaus beschäftigt
oder mit eigener Praxis niedergelassen, immer
häufiger auch in speziellen Notfallpraxen.
Sie übernehmen regelmäßig
den Notarztdienst an einem Rettungsdienststandort.
Nur selten sind Notärzte direkt bei den
Rettungsdiensten oder deren Trägern angestellt.
Das trifft vor allem für ländliche
Gebiete zu.
Bei
ihren Einsätzen arbeiten Notärzte
mit Rettungssanitätern und Rettungsassistenten
zusammen. Sie fahren entweder im Rettungswagen
mit oder treffen sich im so genannten Rendezvous
direkt am Einsatzort mit der Besatzung des
Rettungswagens. Ein weiteres Arbeitsfeld ist
der Einsatz im Rettungshubschrauber. Die Luftrettung
ist überall dort wichtig, wo eine Anfahrt
auf der Straße zu lange dauern würde
oder wo sie unmöglich ist. Ein Beispiel
ist die Versorgung von Verletzten im Gebirge.
An den Rettungsdienststandorten entlang der
Küste leisten Notärzte Einsätze
auch auf hoher See.
Wenn
Kinder als Patienten zu versorgen sind, fehlen
den Notärzten häufig spezielle Kenntnisse
es ist dann keine Schande, in
einer Kinderklinik nachzufragen, sagt
Prof. Thomas Nicolai von der Kinderklinik
der Universität München. Kinderärzte
können bei der Deutschen Gesellschaft
für Neonatologie und Pädiatrische
Intensivmedizin die Qualifikation zum Neugeborenen-Notarzt
(www.gnpi.de/weiterb/neugenotarzt.htm) erwerben.
Nicht
weniger wichtig sind weitere Arbeitsfelder
von Notärzten: die Begleitung organisierter
Reisen, auch von Kreuzfahrten oder Trekkingtouren;
Rückholtransporte von schwer Erkrankten
oder Verletzten aus dem In- und Ausland; die
Einsatzbereitschaft bei Großveranstaltungen.
Nicht immer können die Rettungsdienststandorte
diesen Bedarf mit eigenem Personal decken.
Eine Notarzt-Börse ermöglicht es
jedoch, solche Lücken zu schließen.
Wir
sind darüber sehr froh, sagt Dr.
Dieter Stratmann, der die Bundesvereinigung
der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte
Deutschlands e. V. (BAND) (www.band-online.de/inhalt.php)
leitet, doch auf Dauer kann dadurch
ein klar strukturiertes System mit enger klinischer
Anbindung nicht ersetzt werden. Daran
mangelt es in der Tat: Die Notärzte eines
Standorts kommen aus verschiedenen Krankenhäusern,
und auch Verletzte oder Erkrankte können
aus Kapazitätsgründen nicht immer
dort versorgt werden, wo es fachlich oder
räumlich geboten wäre.
Ärzte
für Notfallmedizin (oder solche mit dem
Fachkundenachweis Rettungsdienst)
können bei den Ärztekammern noch
weitere Qualifikationen erwerben, nämlich
die Bezeichnungen:
Leitender
Notarzt (LNA) dieser übernimmt
bei größeren Einsätzen mit
einem Massenanfall von Verletzten koordinierende
Aufgaben und ist gegenüber den Ärzten
am Einsatzort weisungsbefugt. Die Rettungsdienste
ernennen in Zusammenarbeit mit der zuständigen
Ärztekammer eine ausreichende Zahl von
LNÄ. Für die Tätigkeit als
LNA ist ein Fachkundenachweis erforderlich.
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst (ÄLRD)
dieser ist für die medizinisch-organisatorischen
Aufgaben an einem Rettungsdienststandort verantwortlich,
etwa für die Festlegung der Ausrüstung
und Aus- und Fortbildung.
Ferner empfiehlt die Bundesärztekammer,
jeweils einen Ärztlichen Leiter
Notarztstandort festzulegen, der für
die Auswahl und Überwachung der Notärzte
an einem Standort zuständig ist. Hierfür
ist bisher keine mit einer Fortbildung verbundene
Qualifikation vorgesehen.
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