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Notfälle in der Schwangerschaft
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Notfälle
in der Schwangerschaft
Notfälle in der Schwangerschaft betreffen
immer zwei Patienten.
Sie bedrohen nicht nur das Leben der Schwangeren,
sondern auch das des ungeborenen Kindes. Eine
rasche Behandlung der Mutter ist deshalb besonders
wichtig. Schnell handeln kann aber nur, wer
die Vorboten rechtzeitig erkennt. Die
wichtigsten Anzeichen eines medizinischen
Notfalls bei Schwangeren sind Bewusstlosigkeit,
Krämpfe, Schockzustand, Atemnot und bedrohliche
Blutungen, sagt Prof. Reinhold Knitza,
niedergelassener Gynäkologe vom Gynäkologischen
Zentrum Gräfelfing. Diese Symptome müssen
immer sofort abgeklärt werden
am besten in der Klinik. Zu den typischen
schwangerschaftsspezifischen Notfällen
gehören etwa Präklampsie, Eklampsie,
HELLP-Syndrom, Extrauteringravidität,
die vorzeitige Plazentalösung und das
Amnioninfektionssyndrom.
Entscheidend
ist die schnelle Abklärung einer Verdachtsdiagnose,
um die Therapie möglichst rasch einleiten
zu können. Dabei spielt das Stadium der
Schwangerschaft eine wesentliche Rolle. Vor
der 24. Schwangerschaftswoche hat das Ungeborene
praktisch keine Überlebenschance. Danach
muss eine Therapie neben der Mutter auch immer
das potenziell lebensfähige Neugeborene
berücksichtigen, sagt Prof. Knitza.
Präklampsie:
eine der Hauptursachen für mütterliche
und fetale Morbidität
Die Präklampsie auch schwangerschaftsbedingter
Bluthochdruck genannt tritt in etwa
vier Prozent aller Schwangerschaften auf und
ist eine der Hauptursachen für mütterliche
und fetale Morbidität und Mortalität.
Die zugrunde liegenden Ursachen sind ungeklärt.
Zur Früherkennung existiert nach wie
vor kein Standard. Einige Forscher postulieren
Fibronectin als Marker bisher fehlen
aber eindeutige Daten.
Die
Symptome machen sich durch Blutdruckerhöhung,
Proteinurie, Ödeme trotz Bettruhe und
starke Gewichtszunahmen (600 bis mehr als
1000 Gramm pro Woche) bemerkbar. In schweren
Fällen können die Betroffenen zusätzlich
unter Lungenödemen, Zyanose, Kopfschmerzen,
Augenflimmern, Erbrechen oder Schmerzen im
rechten Oberbauch leiden.
Die
Symptome entstehen so die Vorstellung
durch einen allgemeinen Arteriolenspasmus,
der zu einer verschlechterten Durchblutung
in Leber, Gehirn, Niere, Retina, Gebärmutter
und Plazenta führt und eine Funktionsstörung
dieser Organe bewirkt. Von einer Präklampsie
sind vor allem Erstgebärende betroffen,
so Prof. Knitza. Lange Zeit ging man davon
aus, dass die Krankheit nach der Geburt des
Kindes ohne weitere Auswirkungen verschwindet.
Studien zeigen aber, dass Präklampsie
auch Spätfolgen hat: Betroffene Frauen
tragen demnach ein doppelt so hohes Risiko,
später an einer Herzkreislauferkrankung
zu sterben.
Eine
frühzeitige Behandlung der Präklampsie-Symptome
vor allem des Bluthochdrucks
ist notwendig, um eine Eskalation zum eklamptischen
Anfall zu verhindern, sagt Prof. Knitza.
Eine von 2000 bis 3500 Schwangeren entwickelt
eine Eklampsie. Beim eklamptischen Anfall
kommt es zu generalisierten tonisch-klonischen
Krämpfen. Als Ursache wird eine Verengung
von Gehirngefäßen vermutet. Warnzeichen
können beispielsweise Kopfschmerzen,
Augenflimmern, Sehstörungen, Ohrensausen,
Übelkeit, Erbrechen und motorische Unruhe
sein. Nach einem eklamptischen Anfall steigt
die Müttersterblichkeit auf rund fünf
Prozent. Nach mehr als fünf Anfällen
sogar auf etwa 40 Prozent. Durchschnittlich
liegt die Müttersterblichkeit in Deutschland
bei etwa 1:4000.
Eine besondere Form der Präklampsie ist
das HELLP-Syndrom. Bis zu zehn Prozent
aller Patientinnen mit Präklampsie entwickeln
ein HELLP-Syndrom, so Prof. Knitza.
Dabei kommt es neben dem typischen hohen Blutdruckwerten
zu Hämolyse, erhöhten Leberwerten,
verminderter Thrombozytenzahl und Schmerzen
im rechten Oberbauch. Bei zehn bis 20 Prozent
der Betroffenen fehlt allerdings der für
Präklampsie typische Hochdruck. Die Ursachen
sind unbekannt. Die Symptome lassen sich durch
eine Verringerung der Durchblutung und eine
Störung der Blutgerinnungsaktivierung
erklären.
Spezielle
Risikofaktoren für das HELLP-Syndrom,
etwa im Lebensstil der Mutter, sind nicht
bekannt. Im Durchschnitt sind die Betroffenen
25 Jahre alt, der Anteil der Erstgebärenden
liegt je nach Literatur zwischen
52 und 81 Prozent. Meist tauchen die Beschwerden
in der 34. Schwangerschaftswoche auf, bei
zehn bis 30 Prozent allerdings erst innerhalb
der ersten sechs Tage im Wochenbett. Die Neugeborenensterblichkeit
ist beim Auftreten des HELLP-Syndroms auf
mehr als 50 Prozent erhöht. Im Durchschnitt
liegt die Säuglingssterblichkeit in Deutschland
bei 4,4:1000.
Eileiterschwangerschaft:
Die frühe Diagnose hilft die Fertilität
der Frauen zu erhalten
Zu den typischen Notfällen während
der Schwangerschaft gehört auch die Extrauteringravidität
(EUG) einer Einnistung der befruchteten
Eizelle außerhalb der Gebärmutter.
In rund 97 Prozent der EUG-Fälle erfolgt
die Einnistung in einer der Tuben. Sie kann
aber auch in den Eierstöcken, dem Gebärmutterhals
oder etwa in der Bauchhöhle stattfinden.
Die Ursache ist meist eine Verzögerung
der Eipassage im Eileiter oder eine Störung
der Tubendurchgängigkeit etwa infolge
einer Endometriose.
Der
Embryo kann sich anfangs normal entwickeln,
stirbt jedoch meist innerhalb der ersten drei
Monate ab. Häufig geschieht dies für
die Betroffene völlig unbemerkt. Deshalb
ist auch unbekannt, wie häufig Extrauteringraviditäten
auftreten. Bei etwa zehn Prozent der Eileiterschwangerschaften
kommt es zu einem Platzen der Eileiterwand
in die freie Bauchhöhle mit lebensbedrohlichen
Blutungen. Die Symptome unterscheiden sich
je nach Ausprägung der EUG. Sie reichen
von leichten Unterleibsschmerzen bei sekundärer
Amenorrhoe bis hin zum Vollbild des hämorrhagischen
Schocks mit Bewusstlosigkeit. Vaginale Blutungen
können, müssen aber nicht vorhanden
sein. Die frühe Diagnose kann eine Ruptur
der Eileiter verhindern und hilft die Fertilität
von Frauen im reproduktionsfähigen Alter
zu erhalten.
Blutungen:
immer abklären
Blutungen können ein Hinweis für
unterschiedliche Komplikationen sein. Selbst
kleine Blutungen können dabei gefährlich
werden. Denn ihr Ausmaß lässt keine
Rückschlüsse über den Gefährdungsgrad
von Mutter und Kind zu. Schon bei geringen
Blutungen, die zusammen mit Wehen auftreten,
kann es schnell zu den Symptomen eines Volumenmangelschocks
wie niedriger Blutdruck und beschleunigter
Puls kommen, sagt Prof. Knitza. Blutungen
während der Schwangerschaft sollten immer
abgeklärt werden, weil sich dahinter
immer ein drohender Notfall verbergen kann.
Wiederholte Schmierblutungen zu Beginn der
Schwangerschaft, abnorme Kindslage und eine
schmerzlose hellrote Blutung zwischen der
30. und 35. SSW sind etwa Anzeichen einer
Plazenta-praevia-Blutung, die sich zu einer
vorzeitigen Plazentalösung ausweiten
kann. Eine vorzeitige Plazentalösung
macht sich meist mit plötzlich einsetzendem
Dauerschmerz im Unterbauch, bretthartem, druckempfindlichem
Uterus und vaginalen Blutungen bemerkbar.
Oft besteht ein Volumenmangelschock obwohl
der Blutverlust nach außen gering ist.
Als begünstigende Faktoren für eine
vorzeitige Plazentalösung gelten Präklampsie,
Alkohol-, Nikotin- und Drogenmissbrauch, aber
auch äußere Traumata wie etwa ein
Verkehrsunfall.
AIS:
bakterielle Infektion der Fruchthöhle
Bei zwei bis vier Prozent aller Geburten
und bei fünf bis zehn Prozent aller drohenden
Frühgeburten ist mit einem Amnioninfektionssyndrom
(AIS) zu rechnen. Dabei handelt es sich um
eine bakterielle Infektion der Fruchthöhle
bei offener oder auch bei intakter Fruchtblase.
Ursache ist beispielsweise ein vorzeitiger
Blasensprung oder ein protrahierter Geburtsverlauf.
Meist handelt es sich um multimikrobielle
Infektionen mit aeroben und anaeroben Bakterien.
Typische Symptome sind Fieber und eine Beschleunigung
des Pulses. Entscheidender Laborparameter
ist das C-reaktive Protein (CRP). Werden die
Warnzeichen nicht rechtzeitig erkannt, besteht
das Risiko des septischen Schocks bei der
Mutter und die Gefahr, dass die Infektion
auf Plazenta und Kind übergreift.
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