Presseerklärungen
Orthopädische
Universitätsklinik Friedrichsheim gGmbH,
Marienburgstraße 2 60528
Frankfurt am Main
Arthrose - die rätselhafte Volkskrankheit
Millionen Deutsche sind betroffen - aber grundlegende Erkenntnisse über Ursachen, Vermeidung und vor allem Behandlungsmöglichkeiten für Arthrose fehlen bis heute. Die Deutsche Initiative Arthroseforschung will das jetzt ändern.
Frankfurt -Die Verschiebung der Alterspyramide macht Arthrose zu einer Volkskrankheit. Jede zweite Frau und ein Drittel aller Männer über 60 Jahre sind von vorzeitigem Gelenkverschleiß betroffen, der oft starke Schmerzen verursacht und die Bewegungsfreiheit einschränkt.
Über Ursache und Verlauf der Erkrankung ist bisher wenig bekannt. "Die Arthroseforschung befasste sich in der Vergangenheit hauptsächlich mit der Verbesserung des Gelenkersatzes", sagt Professor Dr. Andrea Meurer von der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichheim in Frankfurt und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. Das soll sich jetzt ändern. Im Klinikum Friedrichsheim entstand als Modellprojekt ein neuer Forschungsbereich Arthrose. Ebenfalls neu: die Deutsche Initiative Arthroseforschung. Sie soll in Zukunft die Arbeit von Kliniken und Ärzten auf diesem Gebiet deutschlandweit koordinieren und den Aufbau von Forschungsnetzwerken unterstützen. Prominente Botschafterin und Schirmherrin der Deutschen Initiative Arthroseforschung ist seit Oktober Professor Dr. Rita Süssmuth, die frühere Bundestagspräsidentin.
"Der medizinische Wissensstand
über Arthrose steht im deutlichen Kontrast zur Bedeutung
dieser Krankheit in unserer Gesellschaft", kritisiert
Professor Andrea Meurer. "Weder die Ursachen für die
Entstehung der Arthrose noch die Veränderungen im Gelenk
im Verlauf der Erkrankung sind ausreichend untersucht".
Es mangele an Möglichkeiten zur Vorsorge und zur
Verhinderung der Krankheit, zur frühen Diagnose und vor
allem an wirkungsvollen Therapien.
Aktuelles Problem: Weniger Geld für Gelenkersatz
Noch ist der Austausch der von schwerer Arthrose
geschädigten Gelenke für die Patienten die hilfreichste
Therapie. Aber auch hier wurden zum Jahresanfang 2017
die Vergütungspauschalen um sechs Prozent gekürzt. "Vor
allem spezialisierte Fachkliniken mit hohem
Qualitätsniveau werden durch die Kürzung empfindlich
getroffen", sagt Prof. Meurer. Die Maßnahmen führten
zwangsläufig zu kürzeren Liegezeiten und zur Wahl
preiswerter Implantate. Leidtragende seien letztendlich
die Patienten. "Zu echter Kostensenkung führt das nicht,
weil langfristig die günstigeren Implantate früher
ersetzt werden und viele Kliniken wohl vermutlich die
Einkommensverluste durch mehr Operationen ausgleichen",
so die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Orthopädische Chirurgie.
Ziel: Frühere Diagnose, abgeschwächter Verlauf
Der neue Forschungsbereich Arthrose an der
Orthopädischen Universitätsklinik in Frankfurt ist
hierfür ein erster Ansatz. "Wir suchen nach Wegen,
Arthrose früher zu diagnostizieren und ihren Verlauf
signifikant zu verlangsamen", sagt Forschungsleiter
Professor Frank Zaucke. Der Forschungsbereich Arthrose,
der von der direkten Nähe zu den Patienten der Klinik
profitiert, wird überwiegend von der
Dr. Rolf M.
Schwiete Stiftung finanziert. Die Deutsche Initiative
Arthroseforschung will hier weitere neue Impulse in
Forschung und medizinischer Anwendung geben,
Forschungsaktivitäten vernetzen und die Öffentlichkeit
und politische Entscheidungsträger für das wachsende
Problem Arthrose sensibilisieren - auch weil für die
Erforschung der Krankheit bisher nicht ausreichend
finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.
Ende Januar
2018 werden sich Kliniker und Grundlagenwissenschaftler
im Rahmen eines ersten Workshops in
Frankfurt treffen,
um neue interdisziplinäre Forschungsansätze zu
diskutieren.
Quelle:Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim gGmbH, Dezember 2017

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