Was hilft wirklich bei Scheidenpilz-Infektionen?
Es gibt hochwirkame Medikamente, die eine Scheidenpilz-Infektion schnell erfolgreich bekämpfen. Besonders gut hat sich der Wirkstoff Clotrimazol bewährt, der ein Enzymhemmt, das am Aufbau der Zellmembran von Pilzen beteiligt ist, unddren Durchlässigkeit so beeinflusst, dass die Scheidenpilze schnell absterben. Doch viele Frauen suchen nach alternativen Therapiemethoden - beispielsweise führen sie Naturjoghurt in die infizierte Scheide ein. Doch dieses und andere Hausmittel wirken meist nicht. Das Wissenschaftsmagazin Spektrum hat die bekannten Fakten zusammengetragen, die den Frauen bei der Bekämpfung des lästigen Leidens helfen können.
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Quelle:Spektrum, 8.6.2021
Probiotika bei Scheidenpilz-Infektionen
Scheideninfektionen sind häufig. Die Standardtherapie besteht in
der lokalen Behandlung mit Antimykotika (Anti-Pilzmedikamente). Viele
Frauen sind aber an alternativen Therapien interessiert und wenden
sich in letzter Zeit gerne den Probiotika zu, die einen guten Ruf
genießen. Doch ist dieser gute Ruf wirklich berechtigt?
Ein Probiotikum ist eine Zubereitung, die lebensfähige
Mikroorganismen enthält. In ausreichenden Mengen
aufgenommen, können
Probiotika durchaus einen
gesundheitsfördernden Einfluss auf den
Wirtsorganismus haben.
Das gilt für die orale Zufuhr - beispielsweise in Form von
bestimmten Yoghurt-Zubereitungen.
Doch wie verhält es sich bei lokaler Anwendung - beispielsweise bei
einer Scheidenpilz-Infektion? Das Maß des beobachteten Wirkungsspektrums ist selbst unter
Experten heftig umstritten.
Die am längsten als Probiotika angewandten Organismen sind
Milchsäurebakterien und bestimmte Hefen. Jetzt hat eine große im
renommierten Fachmedium Cochrane
Database veröffentlichte Studie gezeigt, dass die wissenschaftlichen
Belege für eine Wirksamkeit der gängigen
Probiotika
gerade in Hinsicht auf
Scheidenpilz-Infektionen
von der wissenschaftlichen Qualität her eher schlecht,
bzw. sogar sehr schlecht sind.
Die Probiotika wirken nur -
wenn überhaupt - kurzfristig. Die Wirkung verpufft dann und
alles ist so wie vor der Therapie. Mittel- und
langfristig wirken die der Natur entnommenen Wirksubstanzen kaum und sind so den konventionellen Antimykotika-Therapien
eher unterlegen. Aber eines ist klar: die Probiotika sind sicher in
der Anwendung.
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Quelle:Cochrane Database Syst Rev. 2017
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Quelle:WIKIPEDIA 2017
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