|
Der Asthmaanfall ein Notfall
|
ein kostenloser, werbender Service
für Ärztinnen und Ärzte
(keine Produkt-Werbung)
von
sanofi-aventis
Der
Asthmaanfall ein Notfall
Asthmaino ist griechisch, bedeutet
soviel wie schwer atmen und wurde,
so heißt es, schon von dem berühmten
Arzt Hippokrates für die chronische Atemwegserkrankung
verwendet.
Die krampfartige, zum Teil lebensbedrohliche
Obstruktion der Bronchialgänge ist als
Krankheit wahrscheinlich so alt wie die Menschheit
selbst. Dass die Zahl der Asthmatiker in den
letzten Jahrzehnten weltweit dramatisch gestiegen
ist, liegt vermutlich an dem veränderten
Lebensstil - an der Verstädterung und
an der Zunahme der Umweltschadstoffe wie auch
der Stickoxide, des Ozons und des Schwebstaubs
in der Luft. Die genauen Ursachen aber liegen
im Dunkeln. Zu den Hauptursachen gehört
sicher die Zunahme der Allergien, besonders
auch durch die Allergenbelastungen in den
Innenräumen. Bei Kindern ist das überwiegend
allergische Asthma zu der häufigsten
chronischen Erkrankung geworden mit
zunehmender Tendenz.
Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt,
dass insgesamt rund 200 Millionen Menschen
an Asthma leiden, fünf Prozent der Deutschen,
10 Prozent der deutschen Kinder. Sie leben
mit einem entzündlich veränderten
Bronchialsystem, mit einer hyperreagiblen
Schleimhaut, die die biologisch normale Umwelt
zur Gefahr werden lässt. Kälte,
Pollen oder Katzenhaare, vieles kann zur lebensbedrohlichen
Falle werden. 4000 Menschen sterben allein
hierzulande jährlich an den akuten Erstickungsanfällen.
Den
Asthmaanfall erkennen
Ein schwerer akuter Asthmaanfall stellt
eine ernste vitale Bedrohung dar. Werden die
Patienten im Anfall so kurzatmig, dass sie
kaum sprechen können, und fehlen bei
der Auskultation Atemgeräusche, darf
mit der Anforderung des Notarztes nicht gezögert
werden. Charakteristisch für das Asthma
bronchiale ist die anfallsartig auftretende
Atemnot, besonders nachts und in den Morgenstunden.
Auslöser können Allergenexpositionen
sein (allergisches Asthma), virale oder bakterielle
Infekte, bei hyperreaktiven Patienten auch
Rauch, Gase, Dämpfe oder Staub. Als medikamentöse
Auslöser kommen bei einer entsprechenden
Überempfindlichkeit Betarezeptorblocker
in jeder Darreichungsform in Frage sowie Acetylsalicylsäure
oder andere nicht-steroidale Antiphlogistika.
Klare Warnsymptome:
Zunahme der Atemnot, besonders nachts,
Zunahme des Hustens, vor allem nächtliche
Hustenattacken,
Zunahme der Auswurfmenge, der Viskosität
des Sputums oder eine Grünfärbung
des Auswurfs und
Abnahme der körperlichen Belastbarkeit.
Auch der steigende Verbrauch von schnell wirksamen
Beta-2-Sympathomimetika (Notfall-Spray) und
abfallende Peakflow-Morgenwerte sind Vorboten
eines drohenden Asthmaanfalls. Ebenso tageszeitliche
Schwankungen der Peakflow-Werte um mehr als
20 Prozent zwischen Minimal und Maximal.
Notfalltherapie
des leichten bis mittelschweren Anfalls
Die Soforttherapie des Asthmaanfalls ist -
ähnlich der Basistherapie des Asthmas
- eine Bedarfsmedikation, die sich an der
Schwere der Symptome orientiert (z. B. aktuelle
Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga e.
V.).
Kennzeichen
eines leichten bis mittelschweren Anfalls:
Trotz
Atemnot kann der Patient ganze Sätze
sprechen,
die Pulsfrequenz liegt unter 120 Schlägen
pro Minute,
die Atemfrequenz unter 25 pro Minute und
der Peak-Flow-Wert liegt über 50 Prozent
des Bestwertes.
Zur Therapie reichen in der Regel zwei Hübe
eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums
((Link Aarane)), vorzugsweise unter Einsatz
einer Inhalationshilfe. Tritt innerhalb von
10 Minuten keine Besserung ein, muss die Inhalation
wiederholt werden, gegebenenfalls auch mit
erhöhter Dosis. Zur Abschätzung
der individuellen Dosis ist besonders auf
Symptome wie Tremor, Unruhe und unregelmäßigen
oder erhöhten Puls zu achten. Ergänzungen
zur zweiten Inhalation sind Glukocorticoide
wie z. B. 40 mg Methylprednisolon oral oder
intravenös und 200 mg Theophyllin in
einer Trinklösung oder intravenös.
Achtung! Theophyllin hat eine geringe therapeutische
Breite. Bei einer Vormedikation mit Theophyllin
sollte nicht mehr als 200 mg des Wirkstoffes
zusätzlich gegeben werden, da sonst die
Gefahr einer Intoxikation besteht. Zur Sicherheit
kann man den Theophyllin-Serum-Spiegel messen.
Bei
Zeichen von Angst und Hyperventilation kann
zusätzlich eine leichte Sedierung hilfreich
sein, zum Beispiel Promethazin 25 mg. Sedativa
mit langen Halbwertszeiten und muskelrelaxierender
Wirkung (z. B. Diazepam) sind allerdings kritisch,
bei Patienten mit beginnenden Erschöpfungssymptomen
kontraindiziert.
Schwerer
Asthmaanfall oder Status asthmaticus
Kennzeichen:
extreme Kurzatmigkeit, der Patient kann kaum
sprechen,
die Peak-Flow-Werte sind kleiner/gleich 50
Prozent des persönlichen Bestwertes oder
liegen bei unter 100 l pro Minute,
die Atemfrequenz übersteigt 25 pro Minute
und
die Pulsfrequenz liegt höher als 120
Schläge pro Minute.
Hier muss ein Notarztwagen angefordert werden.
Die ambulante Notfalltherapie bis zur Einweisung
besteht in der Gabe von 2-4 l Sauerstoff pro
Minute über eine Nasensonde und in der
Inhalation von vier Hüben eines kurzwirksamen
Beta-2-Sympathomimetikums mit Inhalationshilfe,
die bei fehlender Besserung alle 10 Minuten
wiederholt werden kann. Ergänzend kann
200 mg Theophyllin oral oder intravenös
über 30 Minuten sowie Glukocorticoide
wie z. B. 80-125 mg Methylprednisolon intravenös
oder oral gegeben werden. Gelingt es trotz
all dieser Maßnahmen nicht, den Patienten
zu stabilisieren, muss intubiert und beatmet
werden. Möglichst keine Sedativa.
Im
Notfall besser einweisen lassen
Es gibt klare Anhaltspunkte, wann ein
Notarzt hinzugezogen werden muss:
Wenn sich der Zustand unter der Behandlung
nicht schnell bessert,
wenn bei der Auskultation nahezu keine Atemgeräusche
vernehmbar sind ("Stille Lunge"")
wenn eine flache Atmung vorliegt, sich eine
Zyanose abzeichnet, eine tachykarde Rhythmusstörung
oder eine Bradykardie vorliegt,
wenn der Patient eine Hypotonie aufweist,
verwirrt ist, stark erschöpft oder gar
in einen komatösen Zustand fällt.
Der behandelnde Arzt bleibt beim Patienten,
bis der Notarzt ihn übernimmt und übergibt
den Patienten mit den geleisteten Therapiemaßnahmen
in schriftlicher Form.
Klingt
der schwere Asthmaanfall ab, darf der Patient
nicht ohne weitere Schulung entlassen werden.
Ein Asthmaanfall ist keine einmalige Sache.
Meistens droht ein weiterer. Der Patient benötigt
einen schriftlichen Therapieplan für
die weitere Behandlung und für das Notfallmanagement
von Anfällen. Spezielle Patientenschulungen
haben sich ergänzend bewährt und
sollten langfristig auf jeden Fall vermittelt
werden.
Weitere
Therapiemaßnahmen bei unzureichender
Besserung:
Beta-2-Sympathomimetikum parenteral (z. B.
Terbutalin 0,25-0,5 mg s.c., gegebenenfalls
alle vier Stunden wiederholen; oder Reproterol,
1 Ampulle (1ml) langsam i.v., Wiederholung
nach 10 Minuten möglich; oder Salbutamol,
0,25-0,5 mg langsam i.v.
Glukocorticoide wie z. B. 40 mg Methylprednisolon
i.v. im Abstand von 4 Stunden
Theophyllininfusion mit Perfusor
Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten,
Richtwert: 3-4 l/Tag
Eine Entlassung aus dem Krankenhaus sollte
nur erfolgen, wenn die Atemsituation über
mindestens 2-3 Tage stabil war.
Medikamente
sind nur die halbe Miete
Patienten mit akutem Asthmaanfall haben vor
allem eines: Angst. Angst keine Luft mehr
zu bekommen, Angst zu ersticken. Immer mehr
erfahrene Ärzte raten deshalb dazu, den
Patienten nicht wortlos und routiniert zu
be-handeln. Der Asthmatiker will
beruhigt werden, durch Worte und durch Nähe.
Sanfte Berührungen, ein paar persönliche
Worte bei der Behandlung, etwa bei der Theophyllingabe,
können den Therapieerfolg deutlich positiv
beeinflussen. Die Psyche darf beim Asthmatiker
niemals unterschätzt werden.
weitere
Links zum Thema:
Notfallmedizin
ein kostenloser, werbender Service
für Ärztinnen und Ärzte
(keine Produkt-Werbung)
von
sanofi-aventis
Copyright
© sanofi-aventis