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Brustkrebs-Screening hat offenbar mehr Nach- als Vorteile
Fragwürdige Vorurteile entwerten oft die ärztlichen
Aufklärungsgespräche
Jetzt hat eine in den USA unter Teilnahme von rund 1.500 Frauen
im Alter zwischen 40 und 59 Jahren durchgeführte Studie
gezeigt, dass die online befragten Frauen die Vorteile des
Mammographie-Screenings nach wie vor über- und die mit der
Screening-Untersuchung verbundenen erheblichen Risiken
unterschätzen. Die Autoren der im Fachblatt JAMA
Internal Medicine veröffentlichten Studie führen dies
auf eine skandalös einseitige Informationspolitik zurück.
Ärzte, Medien und viele
Gesundheitsorganisationen informieren die am Screening
interessierten Frauen einseitig und manche Mediziner drängen diese sogar auf
subtile Weise, am umstrittenen Screeningprogramm
teilzunehmen. Den Schaden tragen dann die naiv gläubigen
Frauen. Dies ist ein Skandal, da wissenschaftlich
längst bewiesen wurde, dass das Mammographie-Screening kaum
zur Senkungen der Brustkrebs-Sterblichkeit beitragen kann.
Gleichzeitig wurde mit Hilfe zahlloser Studien gezeigt, dass
der von den Screening-Untersuchungen unter anderem durch
eine Überdiagnostik und gefährliche, aber überflüssige
Nachuntersuchungen verursachte körperliche und seelische Schaden
den nachweisbaren
Nutzen bei weitem überwiegt.
Nach allem was zum Thema
bekannt ist, dürften die Verhältnisse in Deutschland jenen
in den USA gleichen. Auch hierzulande werden die Vorteile
der Brustkrebs-Screening-Untersuchungen von den Ärzten und
den Medien übertrieben positiv dargestellt, während die
Nachteile von vielen Ärzten oft selbst auf gezielte
Nachfrage durch die Frauen im Aufklärungsgespräch eher
unterschlagen werden. Daher fehlt bei den meisten
Frauen ein Verständnis für die Situation.
Viele Frauen wissen auch nicht, dass
sog. Screening-Untersuchungen, ohne das Vorliegen von
verdächtigen Symptomen, an gesunden Frauen einer bestimmten
Altersgruppe durchgeführt
werden. Nach wie vor ist eine Mammographie natürlich
dann medizinisch sinnvoll, wenn die Frauen, bzw. ihre
Ärztinnen und Ärzte, bei einer Brustuntersuchung einen
auffälligen Knoten tasten können.
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Quelle: JAMA Internal Medicine
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