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Stiller Reflux
Stiller Reflux
Der große Unbekannte: stiller Reflux Typisch untypische Beschwerden, keine Diagnostik verfügbar, Therapie ausprobieren
Reflux ist ein häufiges Problem, das sich bei vielen Betroffenen zu einer chronischen Erkrankung entwickelt. Wenn das typische Sodbrennen bei Magensäure-Überproduktion vorliegt, ist die Diagnose leicht zu fassen, die Therapie einfach. Doch nicht immer liegt es an der Magensäure und nicht immer sind die Beschwerden eindeutig. Wer denkt schon bei Husten oder Heiserkeit an Reflux?
Die Spurensuche ist ein wahrer Hindernislauf. Die Refluxkrankheit manifestiert sich vor allem an der Speiseröhre. Der Rückfluss sauren Mageninhalts durch einen schlaffen Sphinkter schädigt auf Dauer die Schleimhaut, die reagiert mit Entzündung. Sowohl der Säuregehalt als auch diese Entzündung an der Ösophagus-Schleimhaut oder ein mangelhafter Schließmuskel lassen sich diagnostisch feststellen. Schwieriger wird es schon, wenn es nicht an der Magensäure liegt, sondern beispielsweise an Enzymen, wie dem Pepsin, oder an Gallensäure oder an einer Volumenüberlastung.
Auch hierbei kann es auf Dauer zur Entzündung kommen, die im Rahmen einer Ösophagus-Gastroskopie bestätigt werden kann. Ganz anders bei Refluxkrankheiten, die sich nicht an der Speiseröhre manifestieren, sondern Beschwerden im Halsbereich verursachen oder asthmaähnlich auftreten. Ein geröteter Rachen kann viele Ursachen haben, und am wenigsten denkt man da an Reflux. Gleiches gilt für Husten und Heiserkeit. Saurer Geschmack oder Aufstoßen besteht bei diesen Patienten in der Regel nicht und Magensäure im Mund lässt sich nicht messen.
Oft wird der Verdacht auf eine solche Refluxkrankheit vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt ausgesprochen, wenn sich für die vom Patienten geschilderten Beschwerden keine sonstigen Ursachen finden. Er spricht dann gern von „stillem Reflux“, eine Bezeichnung für diese Sonderform der Erkrankung. (Dabei ist noch zu erwähnen, dass es eine ältere Bedeutung gibt, nämlich die schwere Ösophagus-Entzündung ohne Schmerzen).
HNO-Ärzte sind für die Weiterbehandlung allerdings nicht zuständig, betont Prof. Dr. med. Martin Storr, Starnberg, und Hausärzte seien damit oft überfordert. Leider gibt es kein diagnostisches Tool, dass den stillen Reflux bestätigen oder ausschließen kann. Eine sorgfältige Anamnese ist die Basis des weiteren Vorgehens.
Allgemeinmaßnahmen wie Gewichtsreduktion und Vermeiden von individuell stark variierenden Triggern (wie Alkohol, Gewürze, kohlensäurehaltige Getränke, Duftstoffe) sowie Schlafen mit erhöhtem Oberkörper können hilfreich sein. Die bei der klassischen Refluxkrankheit häufig probehalber empfohlene Therapie mit den die Magensäure blockierenden Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) bringt bei stillem Reflux nur wenigen Patienten Erleichterung. Ohnehin rückt man in jüngster Zeit - und auch in den neuen Leitlinien zu Refluxerkrankungen - von der großzügigen erordnung dieser Medikamente ab.
Weniger wegen möglicher Nebenwirkungen, sondern vor allem wegen einer nach dem Absetzen erhöhten Magensäureproduktion. Dieses Phänomen
führt oft dazu, dass Patienten nicht mehr ohne PPI auskommen.
Für Patienten mit stillem Reflux sollten neben Allgemeinmaßnahmen zunächst den Mageninhalt bindende und neutralisierende Präparate angewandt werden. Dazu gehören, so
Storr, Antacida, Alginate und Heilerde.
Letztere verfügt erwiesenermaßen über eine hohe Pufferkapazität, schützt die Schleimhaut und führt anders
als PPI zu keiner Veränderung im Darmbakterien-Haushalt (Mikrobiom).
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Quelle:werbender Bericht von Dr. med. Ulrike Röper,Medizinjounalisten-Stammtisch, München 2023
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