Informationen zum Themenkomplex
Organ-Transplantation
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Sonderaspekt Xenotransplantation
Ein Schritt näher am Ziel. Wissenschaftler versuchen Tiere zu züchten, in denen menschliche Organer wachsen, die den
weltweiten Mangel an Spenderorganen ein für alle Male beseitigen
könnten
Erstmalig ist es Forschern gelungen, im Labor
Schweineembryonen zu züchten,
in denen meschliche Herzen
schlugen. Diese Tier-Mensch-Chimeren haben
21 Tage lang überlebt.
Quelle:Nature, 13.6.2025
Organtransplantationen
US-Ärzte transplantieren erstmals menschliche Blase
Transplantationen von Herz, Niere oder Leber sind in der Medizin gängig. Nun konnte ein US-Ärzteteam einem Patienten
erstmals eine neue Blase einpflanzen. Zum Standardeingriff wird die OP jedoch aufgrund ihrer Komplexität und der
anatomischen Besonderheiten wahrscheinlich auch in Zukunft nicht.
Quelle: Spiegel online, 19.5.2025
Quelle:News York Times, 18.5.2025
Transplantationspremiere in den USA
Ein schwer nierenkranker
Patient erhält Schweineniere. Mittlerweile ist er an einem Herzinfarkt verstorben.
Menschliche Spenderorgane sind rar, Mediziner setzen deshalb große Hoffnung in die Transplantation genetisch veränderter
Tierorgane. Nun berichten Forscher von einem wichtigen Schritt. Erstmals konnte demnach eine Genom-editierte Schweineniere in
einen lebenden Patienten transplantiert werden.
Das sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer besseren Verfügbarkeit von Organen für Patienten, schreibt das
Massachusetts General Hospital.
Der Patient ist mittlerweile (am 52. Tag nach der OP) an den Folgen einer koronaren Herzkrankheit
(HerzinfarkT) verstorben.
Die vorgenommene Obduktion ergab keinen Hinweis auf eine mit dem Tod zusammenhängende Abstossungsreaktion den Körpers. Die
aus ethischen Gründen umstrittene Xenotransplantation war in Hinsicht auf den in allen Ländern zu beobachtenden Mangel an
menschlichen Spenderorganen ein optimistisch stimmender Teil-Erfolg.
Quelle:Spiegel online,21.3.2024
Quelle:NEJM, 3.3.2025
Ethisches Dilemma: Internationaler Organhandel
3.500 Euro für eine Niere
In Kenia verkaufen immer mehr junge Menschen eine Niere für wenig Geld – und leiden danach unter Schmerzen und
Depressionen. Seit der Coronapandemie blüht das makabere Geschäft. Die Organe gehen offenbar ins Ausland.
Quelle: Spiegel online, 20.4.2024
Hoffnung Xenotransplantation: Ein weiterer wichtiger Schritt in der Transplantations-Medizin
In China erhielt ein hirntoter Patient, mit Einwilligung seiner Familie, eine Schweineleber implantiert die von einem
genmanipulierten Miniaturschwein stammte. Am Ende der auf zehn Tage begrenzten Studie wurde die noch immer voll
funktionstüchtige Leber -wie geplant - wieder entfernt.
In China kommt es Jahr für Jahr bei einigen 100.000 Kranken zu einem akuten Leberversagen - doch nur 6.000Patienten
können aufgrund eines katastrophalen Mangels an menschlichen Spenderorganen ein menschliches Spenderorgan erhalten.
Daher richten sich weltweit große Hoffnungen auf die Ersatz-Implantation von tierischen Spender-Organen
(sog. Xenotransplantationen).
Quelle:Nature, 24.3.2024
Organspende-Ausweis - nun ist eine online Bestellung möglich
Fünf Mythen über Organspenden – und was wirklich stimmt: Seit heute kann man das Ja oder Nein zur Organspende bequem online registrieren. Mehr als ein Drittel
der Deutschen drückt sich bislang vor der Entscheidung – auch wegen hartnäckiger Falschinformationen.
Quelle:Spiegel online, 18.3.2024
Die Geschichte der Organ- und Gewebetransplantation beginnt vor vielen Jahrtausenden
Der Wunsch, verletzte oder verlorene Körperteile einfach auszutauschen, begleitet die Menschheit schon seit Jahrtausenden. So finden sich Transplantationen
als Gegenstand von Mythen und Legenden. Die ältesten von ihnen sind wohl vor 5.000 Jahren in Indien entstanden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich
Organtransplantationen zu einem medizinischen Routineverfahren entwickelt.
Quelle:organspende-info,2023
Weltrekord: Schon einen Monat lang erfüllt die einem hirntoten Menschen eingepflanzte Schweine-Niere ihre
Stoffwechsel-Aufgaben - ohne wie es bei früheren Vedrsuchen üblich war - vom Immunsystem abgestossen zu werden.
Maurice Miller, der vor über einem Monat an den Folgen einer Hirn-Operation gestorben ist nimmt im tiefen Koma - also
unbewußt und ohne zu leiden - an einem Experiment teil, das die Medizin der Zukunft revolutionieren könnte.
Ein weltweit zu beobachtender Mangel an Spenderorganen ist für viele Kranke eine Art Todesurteil.
Das jetzt mit dem Einverständnis der Familienangehörigen des Verstorbenen laufende Experiment dient der Erforschung der Anwendbarkeit von
Xenotransplantationen-also der Implantation von Tierorganen in den Körper erkrankter Menschen.
In der Vergangenheit scheiterten alle durchgeführten Xenotransplantationen, da die meisten Säugetiere, im Gegensatz zu Menschen, über ein Gen verfügen, das die Produktion des Kohlehydrats
Galactose-α-1,3-galactose (Kurzform: Alpha-Gal), steuert.
Menschen haben dieses Gen nicht und
synthetisieren daher auch kein Alpha-Gal. Aus diesem Grund stößt ihr Körper ein implantiertes tierisches Fremdorgan schnell ab.
Glücklicherweise ist es Genetikern
aber vor einiger Zeit durch Genmanipulation gelungen, Schweine zu züchten, in deren Erbmasse das Alpha-Gal-Gen
weggezüchtet werden konnte.
Die nächste Zukunft wird nun zeigen, ob es in Hinsicht auf die Erfolgschancen von Xenotransplantationen endlich zu einem dauerhaften Forschungsdurchbruch gekommen ist.
Quelle:News Scientist, Registrierung erforderlich, 16.8.2023 6>