Quelle:
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Elektrosensibilität:
Wissenschaftliche Studie überführt Umwelt-Neurotiker
von
Dr. med. Jochen Kubitschek (LHMS)
Insbesondere
zwei Patientengruppen machen der Mehrzahl der naturwissenschaftlich
ausgerichteten Ärzte das Leben schwer: es handelt sich einmal
um jene "Kranken", die sich selbst als allergisch gegen
eine Vielzahl von in der Umwelt vorhandenen chemischen Substanzen
bezeichnen und zum anderen jene Menschen, die sich selbst eine
angeblich erhöhte Sensibilität gegen "Elektro-Smog"
bescheinigen. Bei beiden Patientengruppen ist es den untersuchenden
Ärzten meist nicht möglich die angeblich subjektiv empfundenen
Beschwerden der "Kranken" zu objektivieren. Die gegenüber
den behandelnden Ärzten geäußerten Klagen der angeblich unter
den vielfältigsten Umweltfaktoren leidenden Menschen steht meist
auch in keinem rational nachvollziehbaren Verhältnis zu objektivierbaren
körperlichen Veränderungen. Daraus ergibt sich nahezu zwangsläufig,
dass die Heilung der nicht nachweisbaren Krankheit auch kaum einmal
gelingt. Kein Wunder daher, dass sich auf diesen Gebieten eine
Vielzahl von Scharlatanen und falschen Heilern tummelt, die sich
von den eingebildeten Kranken mit untauglichen diagnostischen
und therapeutischen Maßnahmen die Taschen füllen lassen.
Jetzt
hat eine in den Berliner Laboren der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführte Studie
den Skeptikern Recht gegeben. Die Studienergebnisse haben nämlich
überraschend eindeutig gezeigt, dass die durchweg freiwillig an
der Studie teilnehmenden angeblichen "Elektrosensiblen"
- im Vergleich zu den Personen der Vergleichsgruppe - keineswegs
häufiger in der Lage waren, den tatsächlich in Form von an- und
abschaltbaren elektromagnetischen Felder vorhandenen "Elektrosmog"
bewusst wahrzunehmen. Und auch der angeblich überempfindliche
Organismus der selbst-diagnostizierten "Elektro-Sensibelchen"
reagierte nicht unbewusst auf die zugeschalteten elektromagnetischen
Felder.
Die
Angehörigen beider Versuchs-Gruppen beantworteten die Frage der
Wissenschaftler nach einem vorhandenen, bzw. nicht vorhandenen
elektromagnetischen Feld in etwa 50% der Fälle richtig - das entspricht
aber bei lediglich zwei Möglichkeiten exakt dem Zufall.
Die
Leiterin der Studie, Dr. Gerlinde Kaul, führt daher
das Phänomen der "elektromagnetischen Hypersensibilität"
nicht auf eine nachweisbare, biologisch begründete Empfindlichkeit
gegenüber alltagsüblichen
elektromagnetischen Feldern mit geringer Intensität zurück, sondern
diplomatisch
ausgedrückt "auf Bedingungen, die in der psychischen Struktur,
oder in der individuellen Stressverarbeitung einer Person liegen
könnten" - in Umgangssprache könnte man dies als ein neurotisches
Fehlverhalten deuten, mit dem die eingebildeten Kranken sich selbst
und ihre Umwelt tyrannisieren.
zur
Originalquelle hier
|