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Erektionsstörung
Wenn Mann nicht mehr seinen Mann steht. Bei Totalausfall
der Erektionsfähigkeit hilft oft nur noch ein Penis-Schwellkörper-Implantat
Erektile Dysfunktion
kann verschiedenste Ursachen haben.
Entsprechend vielfältig sind die Therapiemöglichkeiten. In
manchen Fällen wie bei schwerem Diabetes oder nach
Entfernung der Prostata helfen durchblutungssteigernde
Maßnahmen jedoch nicht mehr. Die letzte Möglichkeit ist der
Ersatz der Schwellkörperfunktion mittels eines
implantierbaren Pumpsystems.
Die Patientenzufriedenheit ist hoch, vorausgesetzt das
Umfeld und vor allem Partner/Partnerin wurden miteinbezogen.
Unser moderner Lebensstil mit überwiegend sitzender
Tätigkeit, mangelnder Bewegung und überreichlicher Ernährung
samt
Alkohol und Rauchen sind Gift für die
Erektionsfähigkeit. Aber auch falsche Vorstellungen über das
männliche Stehvermögen, oft angeheizt durch
Internet-Gaukeleien, können das Ausleben einer normalen
Sexualität beeinträchtigen. „Erektion ist Kopfsache“, wird
die Urologin Prof. Dr. Ricarda Bauer, München, nicht müde zu
betonen. Wo kein passender Stimulus, wo Stress und
Schlafmangel beeinträchtigen oder Kindergeschrei stört,
leidet die Erektionsfähigkeit erheblich. Auch psychische
Probleme, Partnerschaftskonflikte oder Leistungsdruck sind
wichtige Einflussfaktoren.
Von den vielen Betroffen – nach Schätzungen etwa 20
Prozent – vertrauen sich nur wenige einem kundigen Arzt an.
Dabei ist die Abklärung denkbar einfach, vorausgesetzt es
gelingt, Mann aus seine Sprachlosigkeit zu befreien. An
erster Stelle steht für Bauer die Frage nach der
Zufriedenheit mit der eigenen Erektionsfähigkeit. Dann wird
Häufigkeit, Dauer und Stärke der Erektion, die Möglichkeit,
den Geschlechtsverkehr zu vollziehen abgefragt. Neben der
körperlichen Untersuchung sollte unbedingt das
Herz-Kreislauf-Risiko abgeklärt werden. Männer mit
Erektionsstörungen leiden wesentlich häufiger unter
Bluthochdruck, KHK, Fettstoffwechsel- und
Blutzucker-Störungen als unter Testosteronmangel. Nicht zu
vergessen, dass auch etliche Medikamente, allem voran
Betablocker, Diuretika oder Antidepressiva die
Erektionsfähigkeit beeinträchtigen können.
An erster Stelle
der
Therapiemaßnahmen stehen die bekannten PDE5-Hemmer.
Dabei sollten diese nach Halbwertszeit und Bedarf – nur kurz
oder dauerhaft - ausgewählt werden. Wichtig zu wissen, dass
zwei der drei verfügbaren Substanzen zusammen mit fettem
Essen eingenommen, ihre Wirksamkeit verlieren.
Im Internet
besorgte Pillen halten nicht immer das, was sie versprechen,
oft sind sie zu niedrig dosiert oder enthalten überhaupt
keinen Wirkstoff. Um den Effekt beurteilen zu könne, sollte
das Medikament wenigstens vier Mal ausprobiert werden – mit
dem entsprechenden Stimulus! In selten Fällen kann
Testosteronmangel ursächlich sein. Um den Testosteronspiegel
korrekt zu bestimmen, sollte die Blutentnahme unbedingt am
Vormittag erfolgen. Ausnahme: Schichtarbeiter, bei denen
entsprechend des verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus das
Testosteron meist am frühen Abend die höheren Werte
erreicht.
Testosteron-Substitution ist bei nachgewiesener
Mangelsituation sinnvoll. Allerdings, so gibt Bauer zu
bedenken, Bewegungsmangel lässt das Testosteron sinken.
Dreimal die Woche kräftig ins Schwitzen kommen, sorgt für
einen akkuraten Ausgleich. Wo Medikamente allein nicht ausreichen, eine
Erektionsstörung zu beheben, können Hilfsmittel wie
Penisring oder Vakuumpumpe die Standfestigkeit unterstützen.
„Sprechen Sie besser von Sexspielzeug als von Hilfsmittel“,
empfiehlt Bauer ihren Kollegen, dann sei die Akzeptanz
gleich deutlich höher. Letztere liegt bei den höchst
wirksamen Prostaglandin-Injektionen in Penis oder Harnröhre
(SKAT und MUSE) meist sehr niedrig. Als Ultima ratio für
Männer, bei denen es mit durchblutungssteigernden Maßnahmen
zu keiner Erektion mehr kommen kann, bietet der Ersatz den
Schwellkörpers mittels Implantat eine ausgezeichnete
Möglichkeit, die in Deutschland viel zu selten genutzt wird.
Seit mehr als 40 Jahren sind derartige Implantate,
unschön als Penisprothese bezeichnet, auf dem Markt und
werden ständig weiterentwickelt. Eine per Knopfdruck
gesteuerte Pumpe im Hodensack und ein kleiner,
flüssigkeitsgefüllter Ballon im Unterbauch sorgen für das
Füllen und Entleeren des im Schwellkörper plazierten
Implantats. Egal, zu welcher Maßnahme man sich entscheidet,
wichtig ist es, im Vorfeld genau den Bedarf des Betroffenen
und seiner Partner abzuklären und diese gegebenenfalls mit
in Untersuchung und Aufklärungsgespräch mit einzubeziehen.
Quellen:
Dr. Ulrike Röper Medizinjournalisten-Stammtisch,
München 2017
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