An einer in Kanada an zahlreichen Notfall-Zentren durchgeführten
Studie nahmen 3.069 Kinder und Heranwachsende im Alter von 5 bis
18 Jahren teil. Ein durch Zufall ausgewählter Teil der
Patienten wurde bereits kurz nach Eintreten der
Gehirnerschütterung unter Aufsicht erfahrener Physiotherapeuten vorsichtig
körperlich belastet, während die
Patienten der Kontrollgruppe wie üblich bis zum Verschwinden der
auf die Gehirnerschütterung zurück zu führenden
Krankheitszeichen Bettruhe einhielten und sich
körperlich so wenig wie möglich belasteten. Zur Überraschung der Forscher zeigte sich nach einem Monat,
dass die frühe körperliche Belastung offenbar den Krankheitsverlauf
eher
positiv beeinflusst hatte. e. In dieser Patientengruppe litten nach einem Monat
nur noch 28.7%
unter den für eine Gehirnerschütterung üblichen Symptomen,
während es in der Gruppe der körperlich nicht belasteten Patienten 40.1%
waren. Weitere Untersuchungen werden zeigen müssen,
ob in Zukunft nach einer Gehirnerschütterung eine
Frühmobilisation generell angeraten werden kann - und ob diese
Therapüievariante dann für alle Altersgruppen gelten soll.
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Kinderheilkunde und Neurologie
Die bisher übliche Therapie einer
Gehirnerschütterung wird derzeit grundsätzlich überdacht. Ist eine
frühzeitige körperliche Belastung gut für die Gesundheit?
Kinder ziehen sich relativ oft beim spielen eine
mehr oder minder schwere Gehirnerschütterung zu. Da
jede Erschütterung des Gehirns lebensbedrohliche Folgen wie
beispielsweise Bltungen haben
kann, war es bisher aus Gründen der Risikominimierung üblich,
vor allem Kindern und Heranwachsenden nach einem entsprechenden
Unfall strenge Bettruhe und den Verzicht auf jegliche
körperliche Belastung zu verordnen.
Erst wenn alle
Symptome abgeklungen waren, durften die Patienten das Bett
verlassen und langsam wieder mit der körperlicher Belastung beginnen. Dass
dies der Gesundung diente war zwar wissenschaftlich kaum bewiesen, wurde aber
von Ärzten und Patienten
instinktiv als wahrscheinlich zutreffend angesehen.
Doch nun wurde im bekannten US-Fach-Journal JAMA
eine in Kanada durchgeführte Studie veröffentlicht, die diese
weltweit geltende These in Frage stellt.
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(Kurzversion in in englischer Sprache)
Quelle: JAMA
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