Informationen zum Themenkomplex
Suizid (Selbsttötung), Sterbehilfe und
Palliativmedizin
Suizid (Selbsttötung), Sterbehilfe und
Palliativmedizin
Hinweis der Redaktion der SZ-dem schließt sich das Team des Info-Netzwerk Medizin 2000 in vollem Umfang an
80 Prozent aller Deutschen haben schon einmal mit dem Gedanken gespielt, sich umzubringen. Bis zu einem gewissen Grad sind diese Gedanken normal.
Anhaltende Suizidgedanken sind aber ein Warnzeichen. Es wird geschätzt, dass etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung unter chronischen Suizidgedanken
leiden. In Deutschland unternehmen jedes Jahr 100 000 bis 150 000 Menschen einen Suizidversuch. Gut ein Drittel von ihnen wird einen weiteren
Versuch unternehmen.
Sollten Sie selbst Suizidgedanken haben, sprechen Sie mit jemanden. Die Telefon-Seelsorge ist rund um die Uhr zu erreichen:
0800-1110111.
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Quelle:Süddeutsche Zeitung, 20.7.2023
Ihr letzter Sommer
Wie lebt man seinem geplanten Tod entgegen?
Seit einigen Jahren ist assistierte Selbsttötung in Deutschland erlaubt Immer mehr Menschen entscheiden sich für dieses selbstbestimmte Lebensende - so wie Hannelore und Hubert von Werden. In enger zeitlicher Begleitung durch Journalisten von der Süddeutschen Zeitung, einer Ärztin und einem Rechtsanwalt
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Quelle:Süddeutsche Zeitung, Magazin, 6.10.2023
Suizid-Kapsel
Nur ein Knopfdruck
In der Schweiz, die für ihren liberalen Umgang mit Sterbehilfe bekannt ist, hat erstmalig eine Frau ihr Leben in einer Suizid-Kapsel
gestorben in die sie selbst Stickstoff eingeleitet hat – obwohl diese Kunststoff-Kapsel auch dort als „nicht rechtskonform“
gilt.
Die schweizer Behörden reagierten entsetzt, mehrere an der assistierten Selbsttötung Beteiligte wurden festgenommen.
Die Organisation "The Last Resort" gibt es auch ein Jahr nach der assistierten Selbsttötung noch. Der Präsident dieses Sterbehilfe-Vereins sass in Untersuchungshaft
und hat im Frühjahr 2025 Suizid begangen.
mehr lesen (in deutscher Sprache SZ)
mehr lesen (in deutscher Sprache SWRF)
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 25.9.2024, Südwestrundfunk,23.9.2025
Palliativpflege: Lebensqualität am Ende des Lebens
Das besondere Versorgungskonzept der Palliativpflege begleitet sterbenskranke Menschen am Ende ihres Lebens und verbessert ihre Lebensqualität. Viele sehr schwer kranke Patienten haben Angst vor Schmerzen und möchten nicht leiden. Eine angemessene Schmerzversorgung durch Palliativmedizin und Palliativpflege ermöglicht sterbenden Menschen und chronisch schwerkranken Patienten mit fortschreitenden degenerativen Krankheiten und begrenzter Lebenserwartung ein würdevolles Leben mit mehr Lebensqualität.
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Quelle:Pflege
Schockierendes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts
Schwer kranke Kläger dürfen das einzige zuverlässig wirkende Medikament für die Selbsttötung nicht kaufen
Zwei schwer kranke Männer wollten den legalen Zugang zu einem tödlich wirkenden Betäubungsmittel erzwingen. Vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig sind sie nun mit
ihrem Anliegen gescheitert.
Das Bundesverwaltungsgericht verweigert Sterbewilligen die Erlaubnis zum legalen Erwerb
des zuverlässig tödlich wirkenden Betäubungsmittels
Natrium-Pentobarbital. Das Medikament ist
in der Schweiz zugelassen und wird beim assistierten Suizid eingesetzt.
Es gäbe andere zumutbare Wege und Möglichkeiten für Menschen, die ihrem Leben ein Ende setzen wollen, entschied das oberste deutsche Verwaltungsgericht in Leipzig.
Diese Entscheidung wird von manchen Ärzten als inhuman kritisiert, da es zwar tatsächlich nahezu unendlich viele Möglichkeiten gibt, sich das Leben zu nehmen - aber alle diese
Möglichkeitem sind mit dem Risiko des Versagens behaftet.
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(in deutscher Sprache)
Quelle:Spiegel, 7.11.2023
Im Bundestag fanden beide vorgelegte Gesetzentwürfe zur Sterbehilfe nicht die erforderliche Mehrheit
Deutschland ringt mit dem Tod: Der freie Wille zu sterben gegen die Pflicht des Staates, Leben zu schützen nachdem beide Gesetzentwürfe zur Suizidhilfe im Bundestag durchgefallen sind, soll es nach der Sommerpause einen neuen Anlauf geben. Bis dahin ist die Beihilfe zur Selbsttötung wieder legal – mit den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der praktischen Durchsetzung des Rechts - und der lähmenden Verunsicherung der meisten Ärzte.
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Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 5.7.2023
Assistierter Suizid:
Der Arzt, dein Sterbehelfer?
Am 6. Juli 20023 will der Bundestag über Gesetzesentwürfe zum assistierten Suizid entscheiden. Die Medizinethikerin Claudia Bozzaro und der Psychiater Thomas Pollmächer erklären im Interview die Hintergründe und weshalb durch Suizidbeihilfe künftig auch psychisch kranke sowie ältere, weitgehend gesunde Menschen vorzeitig sterben könnten.
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Quelle:Spektrum, 3.7.2023
Sterbehilfe
Position des deutschen Ethikrats
In einer Ad-hoc Empfehlung warnte der
deutsche Ethikrat davor, Suizidbeihilfe
zu einem „Normalfall“ werden zu lassen, und stützt die Ablehnung der
ärztlichen Beihilfe seitens der Bundesärztekammer. Der Patient solle
sich darauf verlassen können, dass die Ärzte „lebensorientiert“
denken. Das Verhältnis zwischen Ärzten und Patienten benötige ein
besonderes Vertrauensverhältnis, weshalb Gewissensentscheidungen im
Ausnahmefall akzeptiert werden können. Darüber hinaus sprach sich
der Ethikrat für den Ausbau palliativmedizinischer und hospizlicher
Angebote aus.
Die Suizidprävention soll ebenfalls gefördert werden.
Apotheke adhoc zur Situation in
Deutschand: Medikamente für den Tod
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Neue Gießener Studie 2022 stellt die psycho-sozialen Bedingungen
des Sterbens in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in den
Fokus.
TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung initiiert
erneut umfassende empirische Studie zur aktuellen Betreuungs- und
Versorgungslage von Schwerstkranken und Sterbenden
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(in deutscher Sprache)
Quelle:TransMIT, 15.5.2022
Sterbehilfe:
Humanitäres Engagement oder Geschäft mit dem Tod?
Der australische Arzt Philip Nitschke setzt sich für eine weltweite Freigabe aktiver Sterbehilfe ein. Workshops hält er auch in Deutschland und
in der Schweiz. Das Buch "Die friedliche Pille" ist bei Amazon in deutscher Sprache als elektronische Kindle-Ausgabe
zu beziehen.
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(in englischer Sprache)
Quelle:Die Zeit, 22.4.2013
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(in deutscher Sprache)
Quelle:Amazon, e-Book in deutscher Sprache 2023
Leicht verfügbare Schusswaffen animieren viele weiße US-Amerikaner dazu, sich selbst zu töten,
bzw. zumindest den Versuch zu unternehmen.
Die Rate von mit Schusswaffen durchgeführten Selbsttötungen wuchs in den USA bei
weißen Amerikanerinnen und Amerikanern in den Jahren 2019-2021 um 11%. Das entspricht 8.1 Menschen je 100.000 US-Einwohnern.
Am stärksten stieg die Rate der Selbsttötungen bei der indianischen Bevölkerung und den Eingeborenen von Alaska. Seit es diese
Statistiken gibt, waren die Zahlen noch nie so hoch.
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(in englischer Sprache)
Quelle:BMJ, 4.12.2023
"Mehr als zehn Mal hatte ich ungeheures Glück"
Der Philosophieprofessor und Autor
Clancy Martin weiß, warum es sich zu leben lohnt –
gerade weil er einige Suizidversuche hinter sich hat. Ein Gespräch über das Glück, jeden neuen Tag zu erleben.
Der kanadische Philosophieprofessor, Essayist und Romanautor Clancy Martin, der an der University of Missouri in Kansas City lehrt, hat mehrmals
versucht, sich das Leben zu nehmen. Sein neues Buch „How Not to Kill Yourself“ kann als Anleitung dafür gelesen werden,
es ihm nicht gleichzutun.
Hinweis der Redaktion der SZ-dem schließt sich das Team des Info-Netzwerk Medizin 2000 an
80 Prozent aller Deutschen haben schon einmal mit dem Gedanken gespielt, sich umzubringen. Bis zu einem gewissen Grad sind diese Gedanken normal.
Anhaltende Suizidgedanken sind aber ein Warnzeichen. Es wird geschätzt, dass etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung unter chronischen Suizidgedanken
leiden. In Deutschland unternehmen jedes Jahr 100 000 bis 150 000 Menschen einen Suizidversuch. Gut ein Drittel von ihnen wird einen weiteren
Versuch unternehmen.
Sollten Sie selbst Suizidgedanken haben, sprechen Sie mit jemanden. Die Telefon-Seelsorge ist rund um die Uhr zu erreichen:
0800-1110111.
mehr lesen
(in deutscher Sprache)
Quelle:Süddeutsche Zeitung, 20.7.2023
Hilfsangebote Suizid-Vorbeugung.
Hier finden Sie Hilfe in einer suizidalen Krise
In Deutschland existiert eine Vielzahl verschiedener Hilfsangebote, an die sich Betroffene wenden können. Neben den Angeboten von Einrichtungen in Ihrer
Nähe können Sie auch per Telefon oder online Hilfe erhalten. Unten finden Sie eine durchsuchbare Auflistung von Hilfsangeboten in Deutschland.
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(in deutscher Sprache)
Quelle:Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGs)
Transgender Personen leben gefährlich
Eine in Dänemarkt durchgeführte,
und im Fachblatt JAMA veröffentlichte
Kohorten-Studie wertete die Daten von 6. 657. 456 Personen aus und bestätigte den Verdacht:
Transgender Personen haben sowohl
ein deutlich erhöhtes Suicid-, als
auch allgemeines Sterberisiko.
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(in englischer Sprache)
Quelle:JAMA, 27.6.2023
Verhütung
Beipackzettel der Pille warnt nun vor Depressionen und einem erhöhten Suizidrisiko
Schon länger ist bekannt, dass Stimmungsschwankungen bis hin zur
Depression eine Nebenwirkung der hormonellen Verhütung sein
können. Eine groß angelegte Studie hatte zudem ein erhöhtes
Risiko für Suizidalität festgestellt.
Allerdings sind
Suizidversuche der Erhebung nach insgesamt nur selten.
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(in deutscher Sprache)
Quelle: Süddeutsche Zeitung, November 2018
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(in englischer Sprache)
Quelle: American Journal of Psychiatry
"Medikamente gegen psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen verursachen mehr Schaden als Nutzen" meint der dänische Medizin-Forscher
Peter Gøtzsche
Psychiatric drugs are doing us more harm than good
Peter Gøtzsche
As with benzodiazepines in the 1980s, the UK is prescribing
SSRI antidepressants at a staggering rate – and to no good effect.
We appear to be in the midst of a psychiatric drug epidemic,
just as we were when benzodiazepines (tranquilisers) were at
their height in the late 1980s. The decline in their use
after warnings about addiction led to a big increase in the
use of the newer antidepressants, the SSRIs (selective
serotonin re-uptake inhibitors).
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(in englischer Sprache)
Quelle: The Guardian
Übersetzung Google
Translate ins Deutsche: Wie
schon bei Benzodiazepinen in den
1980er Jahren verschreiben
Großbritannien auch
SSRI-Antidepressiva in
atemberaubendem Ausmaß – und das ohne
positive Wirkung.
Wir scheinen
uns inmitten einer
Psychopharmaka-Epidemie zu befinden,
genau wie damals, als Benzodiazepine
(Beruhigungsmittel) Ende der 1980er
Jahre ihren Höhepunkt erreichten. Der
Rückgang ihres Einsatzes nach
Warnungen vor Sucht führte zu einem
starken Anstieg der Verwendung
neuerer Antidepressiva, der SSRI
(selektiver
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer).
Anmerkung: Peter Gøtzsche (* 26. November 1949) ist ein dänischer Medizinforscher und Direktor des Nordic Cochrane Centers
am Rigshospitalet in Kopenhagen, Dänemark. Gøtzsche wurde 2010 an der Universität Kopenhagen zum Professor für klinisches Forschungsdesign und
Analyse ernannt. Er war 1993 Mitbegründer der Cochrane Collaboration und hat als solcher zahlreiche Bewertungen von Therapien und Arzneimitteln
verfasst.
Volksleiden Depression
Alle marktüblichen Antidepressiva konnten in zahlreichen wissenschaftlichen Studien ihre Wirksamkeit und gute Verträglichkeit
unter Beweis stellen
Depressive Verstimmungen sind weit verbreitet und sollen weltweit etwa 380 Millionen Menschen betreffen. Jetzt hat eine Forschergruppe im Fachblatt
Lancet eine große Metastudie veröffentlich in der die Ergebnisse von 522 Studien ausgewertet wurden. Untersuchungen, an denen 116.477 depressive
Patienten teilgenommen hatten.
Die Ergebnisse waren eindeutig: alle 21 bewerteten Antidepressiva wirkten besser als die zum Vergleich herangezogenen Scheinmedikamente. Doch es gibt natürlich
Unterschiede zwischen den einzelnen Wirkstoffen. Wie in der Vergangenheit auch, müssen Ärzte in Zukunft in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den individuellen Patienten
herausfinden, welches Medikament zu einem individuellen Patienten paßt.
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(in deutscher Sprache)
Quellen: News Medizin 2000, März 2018, Lancet 2018
Umstrittene Psychotherapie-Reform "Patienten
sind in einer Schleife gefangen"
Seit 2017 können Menschen in psychischen Krisen schneller ein
Gespräch beim Psychotherapeuten führen. Doch die Wartezeiten für
eine Behandlung haben sich mitunter deutlich verlängert.
Oft sind Depressionen der Grund für die erforderliche
Psychotherapie
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(in deutscher Sprache)
Quelle: Spiegel online,Februar 2018
Depressionen
Verhaltensstörungen und depressive Verstimmungen plagen immer
mehr Menschen. Die bei der Therapie eingesetzten Antidepressiva
wirken oft nicht, bzw. haben Nebenwirkungen, die es zu vermeiden
gilt.
Für die Ärzte ein Grund mehr, um nach Alternativen zu
suchen. Seit vielen Jahren wird speziell bei Winter-Depressionen
eine Lichtherapie empfohlen.
Doch hilft diese überhaupt? Um diese
Frage zu beantworten, hat nun eine chinesische Forschergruppe neun
qualitativ hochwertige Studien ausgewertet und die Ergebnisse im
Journal of the American Geriatric Society
veröffentlicht.
Die Forscher kamen zu dem Schluß,
dass die Lichtherapie bei Verhaltensstörungen und Depressionen gut hilft und außerdem die
Schlafstörungen bessert.
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(in englischer Sprache)
Quelle:J Am Geriatr Soc. 2017 Jul 22
Humanitäres Engagement oder Geschäft mit dem Tod?
Am stärksten stieg die Rate der Selbsttötungen bei der indianischen Bevölkerung und den Eingeborenen von Alaska. Seit es diese Statistiken gibt, waren die Zahlen noch nie so hoch.
Der Philosophieprofessor und Autor Clancy Martin weiß, warum es sich zu leben lohnt – gerade weil er einige Suizidversuche hinter sich hat. Ein Gespräch über das Glück, jeden neuen Tag zu erleben.
Sollten Sie selbst Suizidgedanken haben, sprechen Sie mit jemanden. Die Telefon-Seelsorge ist rund um die Uhr zu erreichen: 0800-1110111.
Hier finden Sie Hilfe in einer suizidalen Krise


