Deutsche
Krebsgesellschaft e.V. warnt vor "Raubkopien" unter
zertifizierten Brustkrebszentren
Den
Brustkrebsmonat
Oktober möchte die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. nutzen,
um die Patientinnen auf "Raubkopien" unter den zertifizierten
Brustkrebszentren hinzuweisen. Erst vor drei Monaten hatte die
gemeinsame Zertifizierung von Brustkrebszentren durch die Deutsche
Krebsgesellschaft e.V. und die Deutsche Gesellschaft für
Senologie begonnen, doch findige Marketingfachleute wollen mit
"Raubkopien" das Werbepotential für sich nutzbar
machen.
"Wir
wollen mit der Zertifizierung unsere Patientinnen korrekt informieren
und ihnen Orientierungshilfen zur Sicherung einer optimalen Behandlung
geben, doch derzeit sorgen selbsternannte Brustkrebszentren für
Verwirrung unter den betroffenen Frauen", erklärt Prof.
Klaus Höffken, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft
e.V. besorgt.
Seit
Beginn der Zertifizierung haben acht Kliniken in Deutschland das
Gütesiegel der beiden Fachgesellschaften erhalten, die die
Bemessungskriterien erfüllen und eine optimale Versorgung
der Brustkrebspatientinnen sicher stellen. Die Bemessungskriterien
für eine objektive Zertifizierung sind von unabhängigen
Fachgesellschaften in einer evidenzbasierten Leitlinie detailliert
zusammengefasst und gewichtet worden. Nur wenn eine Klinik die
Anforderung erfüllt, erhält sie auch das Gütesiegel.
Die
insbesondere von der EU-Abgeordneten Jöns geäußerte
Kritik am Zertifizierungsverfahren Deutscher Brustzentren geht
nach Ansicht von Höffken in die falsche Richtung. "Wir
sollten gemeinsam dafür sorgen, dass Patientinnen mit Brustkrebs
nur noch in Zentren mit einem Gütesiegel behandelt werden,
statt durch Kritik an dem Verfahren der Fachgesellschaft die Patientinnen
zu verunsichern", sagte Höffken.
Aufgrund
mangelnder Qualitätsstandards in der Diagnostik und der Therapie
starben bislang jährlich etwa 2.500 Brustkrebspatientinnen
in Deutschland. Nur jede zweite Frau erhält derzeit eine
Behandlung nach internationalen Standards - eine solche Zahl erfordert
eine schnelle Optimierung der Versorgung und eine Anhebung der
Behandlungsqualität. Aus diesem Grund haben die Deutsche
Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Senologie
mit der Zertifizierung begonnen. Der Zertifizierungsgedanke im
medizinischen Bereich ist in Deutschland noch relativ neu und
daher sind Begriffe wie "Brustkrebszentrum" ungeschützt.
Bis
deutschlandweit Zertifikate erteilt sein werden und jede Frau
das zertifizierte Brustzentrum in ihrer nahen Umgebung kennt,
wird noch einige Zeit vergehen. Um in dieser Situation den Informationen
suchenden Frauen mehr Transparenz und Sicherheit zu bieten, hat
die Deutsche Krebsgesellschaft eine Checkliste für Patientinnen
veröffentlicht. Diese Checkliste stellt kurz und einfach
verständlich vor, welche Kriterien eine Klinik oder ein Verbund
in jedem Fall erfüllen sollte. Sie bietet Anhaltspunkte dafür,
mit welchen Fragen die Gütequalität eines Zentrums näherungsweise
eingeschätzt werden kann.
Liste der derzeit zertifizierten Brustkrebszentren hier
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