Quelle:
New England Journal of Medicine

Die Mittelmeerdiät: Pfunde weg mit Olivenöl und Rotwein - der
Herzgesundheit
zuliebe.
Eine
seit Jahrhunderten bewährte Diät aus Olivenöl, Rotwein, vielen
Gemüsen, Obst und Fisch beschert den Anliegern des Mittelmeeres
deutlich weniger Infarkte
und Krebserkrankungen,
verbunden mit einer höheren Lebenserwartung.
Eine vor wenigen Wochen im renommierten New
England Journal of Medicine veröffentlichte Studie kommt
zu dem Schluss, dass das Geheimnis dieser "Wunderdiät"
in der Gesamtkomposition der mediterranen Ernährung liegt.
In der größten bisher zum Thema Mittelmeerdiät durchgeführten
Studie wurden insgesamt 22.000 Griechinnen und Griechen zwischen
20 und 86 Jahren detailliert zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt.
Die
Forscher um Studienleiter Dimitrios Trichopopoulos von
der Harvard School of Public Health setzten die im Beobachtungszeitraum
registrierten Todesfälle durch Herzinfarkt oder Krebs in Bezug
zur individuellen Ernährung. Das Ergebnis offenbart: Je stärker
sich die Studienteilnehmer an die typischen Elemente der Mittelmeerdiät
hielten, desto niedriger die Todesrate.
Es
zeigte sich, dass nicht einzelne Faktoren wie das Olivenöl, der
hohe Anteil an Gemüse und Obst oder gar der hohe Fisch- und der
geringe Fleischkonsum die stärkste Wirkung entfalten?
Die
Studie zeigte nämlich, dass keiner dieser Faktoren alleine
eine statistisch signifikante Risikominderung bewirken konnte.
Die Autoren kamen vielmehr zu dem Schluss, dass erst der
"göttliche Mix" der verschiedenen Nahrungskomponenten
vor Herzinfarkt und Krebs schützt.
Studienleiter
Trichopopoulos gab daher auch folgenden Rat: "Mein Rat wäre
es, den Verzehr von Obst und Gemüse zu verdoppeln, mehr Fisch,
Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu essen und beim Kochen und
Zubereiten vorwiegend ungesättigte Fettsäuren zu verwenden."
(New England Journal of Medicine, June 26, 2003).
Mehr Fakten zum Thema Mittelmeerdiät:
Knackige Salate, Mozarella mit Tomate und Basilikum, Spaghetti
mit Pesto und Käse und zu all dem ein Glas Wein - das klingt nach
einem gelungenen Abend, aber nicht nach einer Diät.
In der Tat zielt die Mittelmeerdiät, die auch als Kreta- oder
Mallorcadiät angepriesen wird, eher auf eine Umstellung alter
Ernährungsgewohnheiten. Sie orientiert sich an den Gepflogenheiten
der Länder rund um das Mittelmeer. Statt Fleisch und Molkereiprodukten
werden Brot, Teigwaren, frisches Obst und Gemüse, Fisch, Käse
und Olivenöl bevorzugt. Auch Wein darf zu den Mahlzeiten nicht
fehlen. Damit werden mehrfach ungesättigte Pflanzenfette aufgenommen,
die den Cholesterinspiegel senken. Der Erfolg gibt dieser Küche
Recht, denn die Anzahl der Herz- und Krebserkrankungen liegt in
Mittelmeerländern deutlich unter der in Westeuropa.
Die Umstellung auf mediterrane Essgepflogenheiten dürfte wesentlich
leichter fallen, als das Leiden an eintönigen Diäten. Doch kann
man auf diese schmackhafte Weise wirklich abnehmen?
Die Essgewohnheiten der Mittelmeerküche - meist kleinere Gerichte
mit reichlich Gemüse und Obst und stärkehaltige Lebensmittel,
Pflanzenöle als Fettquelle und geringer Fleischverzehr - sind
als sehr gesundheitsförderlich einzuschätzen. Die Mittelmeerdiät
schmeckt nicht nur gut, sondern trägt auch zum Schutz vor ernährungsabhängigen
Krankheiten bei.
Olivenöl enthält Vitamin E und K und hat einen besonders hohen
Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren. Diese Fettsäuren können
die Cholesterinkonzentration im Blut senken. Besonders hohe Qualität
hat kalt gepresstes, nicht raffiniertes Olivenöl. Es wird als
"natives Olivenöl" (ital. vergine) oder als "natives
Olivenöl extra" (ital. extra vergine) bezeichnet. Letzteres
hat die beste Qualität und einen leicht fruchtigen Geschmack.

Originalartikel
im NEJM I
Originalartikel im NEJM II
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