Quelle:
Fachblatt International Journal of Cancer
Untersuchung von sog. "Mikrosatelliten-DNA" kann
in Zukunft die Lebensqualität von Blasenkrebs-Patienten verbessern
Wie
Blasenkrebspatienten in Zukunft die gefürchtete Blasenspiegelung
erspart bleiben könnte, ist ein Thema der neuen Ausgabe des
International Journal of Cancer (IJC).
Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 26.000 Menschen an
Blasenkrebs. Bei 80 Prozent der Diagnosen handelt es sich um
"oberflächliche" Harnblasenkarzinome, die noch nicht
in Muskel- und
Fettgewebe vorgedrungen sind. Diese "oberflächlichen"
Tumoren können
in 80 Prozent aller Fälle operativ durch die Harnröhre entfernt
werden. Bei 40 bis 60 Prozent der Patienten treten die Blasenkarzinome
jedoch lokal wieder auf. Patienten müssen daher über vier Jahre
hinweg
regelmäßige, unangenehme Harnblasenspiegelungen ertragen.
Weitaus
angenehmer für die Betroffenen wäre ein DNA-analytisches
Diagnoseverfahren, das auf der Analyse von zehn verschiedenen
Mikrosatelliten-DNAs beruht. Es kostet weniger und kann an Urinproben
der Patienten durchgeführt werden.
Simona Frigerio und ihre Mitarbeiter evaluierten die DNA-analytische
Methode in Kombination mit Zellstrukturanalysen. Ein solcher sensitiver
und verlässlicher Nachweis für "oberflächlichen" Harnblasenkrebs
könnte den Patienten bald die gefürchtete Blasenspiegelung ersparen.
Deutsches Krebsforschungszentrum, Dr. Sibylle Kohlstädt, 13.07.2007
International Journal of Cancer, Band 121 (2),
Frigerio
et al.: Improved detection of bladder carcinoma cells in
voided urine by standardized microsatellite analysis
DOI: 10.1002/ijc.22690
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